Rekord-Wochenende:Flüchtlingsflut auf Teneriffa

Immer mehr Afrikaner versuchen, mit Booten die Kanarischen Inseln zu erreichen. Dieses Wochenende allein waren es 650. Sie alle sollen postwendend wieder abgeschoben werden.

Die spanische Küstenwache hat am Samstag mehr als 450 illegale Einwanderer vor den Kanarischen Inseln aufgegriffen.

Ein Afrikaner erreicht Teneriffa - und wird wohl schnell wieder abgeschoben werden. (Foto: Foto: dpa)

Die aus Afrika stammenden Immigranten hätten versucht, an Bord von sechs Booten Teneriffa zu erreichen, teilten die Behörden in der Inselhauptstadt Santa Cruz mit. Aufgrund der guten Wetterbedingungen schafften dies offenbar auch viele. Insgesamt sind seit Freitag etwa 650 "Illegale" vor der Inselgruppe abgefangen worden, unter ihnen mehrere Kinder.

Die Flüchtlinge wurden in Aufnahmelager gebracht und sollen in ihre Heimatländer abgeschoben werden.

Am Rande der Kapazität

Die Boote kämen allen aus dem westafrikanischen Senegal. Den illegalen Einwanderern ginge es den Umständen entsprechend gut. Sie benötigten keine medizinische Versorgung, berichteten spanische Medien.

Die örtlichen Behörden können den Ansturm kaum noch bewältigen. Sie beklagten, die Lager seien am Rande ihrer Kapazität.

Bereits am vergangenen Wochenende waren auf den Kanaren mehr als 450 illegale Immigranten aufgegriffen worden. Bereits in den ersten vier Monaten dieses Jahres seien mehr Illegale auf den Kanaren angekommen als im gesamten Jahr 2005. Damals waren es etwa 4800 Flüchtlinge gewesen.

Exklaven abgesperrt

Bislang setzten die meisten Afrikaner von Marokko aus zum spanischen Festland über, um nach Europa zu gelangen. Zur Eindämmung der illegalen Einwanderung hatten Spanien und Marokko jedoch die Sperranlagen um die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla im vergangenen Jahr verstärkt.

Seither nahmen die Versuche der Flüchtlinge zu, mit Schiffen auf die Kanarischen Inseln zu gelangen.

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