Reker-Attentat:44-Jähriger gesteht

Im Prozess gegen den arbeitslosen Anstreicher, der die Kölner Politikerin Henriette Reker mit einem Messer attackierte, gesteht der Täter. Er habe sie aber nicht töten wollen: Das Messer sei "total stumpf" gewesen.

Der 44-jährige Anstreicher Frank S. hat das Messerattentat auf die Kölner Politikerin Henriette Reker vor Gericht gestanden. Er habe sie nach einer Rose gefragt, einmal zugestochen und das Messer dann weggeworfen. "Das ist eine extreme, grausame Sache, die ich da gemacht habe", sagte er am Freitag vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht. Reker war bei der Attacke einen Tag vor ihrer Wahl zur Kölner Oberbürgermeisterin in den Hals getroffen und lebensgefährlich verletzt worden. "Ich habe das als letzte Möglichkeit gesehen, etwas zu bewegen", sagte der Angeklagte. Er habe ein Zeichen setzen wollen. "Die politische Situation hat mich sehr deprimiert." Die Klinge des Messers sei "total stumpf" gewesen. Er bestritt eine Tötungsabsicht. Vor der Tat habe er drei Bier getrunken, um sich zu enthemmen. Frank S. ist wegen versuchten Mordes angeklagt, ihm droht lebenslange Haft.

© SZ vom 23.04.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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