Reisen nach der Air-Berlin-Pleite:Kein Herz für Tiere

Maxi Lange, Tierschützerin auf Mallorca: Für uns Tierschützer ist es ein Drama, dass es Air Berlin nicht mehr gibt. Oft passiert es, dass sich Touristen auf Mallorca in einen Hund aus dem Tierheim verlieben und sich entschließen, ihn zu adoptieren. Aber dann muss man das Tier erst mal nach Hause bringen, entweder selbst oder mit einem Flugpaten. Bei Air Berlin war das super, da durfte man, gegen Bezahlung natürlich, Hunde mitnehmen, im Frachtraum oder im Handgepäck. Jetzt wird es viel schwieriger, eine Reisegelegenheit für den Hund zu finden. Viele Airlines sind sehr teuer und erlauben nur ein Tier pro Passagier, Billigflieger wie Ryanair und Easyjet nehmen gar keine Tiere mit. Und bei Eurowings darf man nur Hunde mitnehmen, die höchstens acht Kilo wiegen - inklusive Tasche. Die Flugpaten-Suche zieht sich jetzt ellenlang hin. Manchmal geht es um Leben und Tod, denn wenn die Tiere kein neues Zuhause finden und die Zwinger voll sind, wird angefangen mit Einschläfern. Wirklich ein Drama! Im Übrigen trifft das auch Touristen, die ihre Haustiere mit in den Urlaub nehmen wollen. Im Jahr 2016 sind 170 000 Tiere in Palma gestartet oder gelandet. Wer soll die denn künftig alle transportieren?

© SZ vom 04.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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