Reisen nach der Air-Berlin-Pleite:Doppelt so viel Zeit

Anja Reiß, 39, freie Regisseurin: Mein Mann ist Schweizer, auch er arbeitet beim Film. Wir leben in Berlin, haben aber eine Zweitwohnung in Zürich, weil er sehr viele Aufträge in der Schweiz bekommt. Wir sind also viel zwischen den beiden Städten unterwegs. Mit Air Berlin war das total unproblematisch, von Haustür zu Haustür haben wir drei Stunden gebraucht. Ein One-Way-Ticket hat 80 Euro gekostet, heute geht nichts mehr unter 140 Euro. Als Freiberufler planen wir eher kurzfristig, was die Sache nicht leichter macht. Der Zug ist nicht wirklich eine Alternative, man braucht fast neun Stunden, falls er pünktlich ist - da ärgert man sich schon beim Einsteigen. Am Mittwoch sind wir von Zürich aus mit dem Zug nach Basel gefahren, von dort aus für 25 Euro mit Easyjet nach Schönefeld geflogen und haben dann nochmal 90 Minuten bis zu Hause gebraucht. Das waren insgesamt sechs Stunden. Spaß macht das nicht. Aber andererseits sollte man ja eh nicht so viel fliegen.

© SZ vom 04.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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