Reisen nach der Air-Berlin-Pleite:Das Leid des Freiberuflers

Steffen Kistner, 30, Kontrabassist: Ich unterrichte Jazzgehörbildung als Lehrbeauftragter an der Musikhochschule Stuttgart, lebe aber in Berlin. In der Vorlesungszeit fliege ich bisher etwa dreimal pro Monat hin und zurück. Die Unterrichtstermine, kann ich zum Glück langfristig planen und so vorausschauend Flüge buchen. Das Ganze war bisher nur unmerklich teurer als mit der Bahn, ging aber wesentlich schneller. Für das nächste Semester hab ich schon mal reingeschaut. Obwohl es noch Monate hin sind, sind die Flüge plötzlich extrem teuer. Da werde ich zwangsläufig öfter auf den Zug umsteigen müssen, sonst bleibt von der Kohle gar nichts mehr hängen. Ich gönne es mir, in Berlin zu leben, und die Arbeit mit den Studenten in Stuttgart ist super. Aber eigentlich ist die Pendelei nicht tragbar. Die belastet ja auch körperlich. Unter Umständen bin ich irgendwann schon gezwungen Konsequenzen zu ziehen, wenn die Flugpreise so hoch bleiben.

© SZ vom 04.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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