Reisen nach der Air-Berlin-Pleite:Alle Plätze besetzt

Silvio Duwe, 29, freier TV-Journalist: Ich fliege ungefähr 40 bis 45 Mal im Jahr zu Rechercheterminen und Drehs. Früher war es kein Problem, kurzfristig einen Flug zu buchen, egal wohin. Wenn ich einen Termin ausgemacht habe, habe ich bisher nie darüber nachgedacht: Geht das überhaupt? Jetzt schaue ich, bevor ich zusage, erst mal, ob ich ein Ticket bekomme. Auf gewissen Verbindungen gibt es mit ein bis zwei Tagen Vorlauf oft keine freien Plätze mehr. Oder es ist so teuer geworden, dass ich das nicht mehr machen kann. Neulich wollte ich von einem Interview in Stuttgart mit der Bahn zurück nach Hause nach Berlin fahren, aber die Züge waren so voll, dass ich keinen Platz mehr reservieren konnte. Ich habe dann einen halben Tag länger in Stuttgart verbracht als notwendig. Dazu kommt, dass Bahnfahren oft viel länger dauert als zu fliegen - das ist unbezahlte Arbeitszeit. Ebenso wie die zusätzliche Zeit, die ich jetzt für die Reiseplanung brauche. Es ist in jedem Fall schwieriger geworden, Projekte umzusetzen.

© SZ vom 04.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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