Radikalismus in den Niederlande:Mord an Abgeordneter und van-Gogh-Bekannter vereitelt

Ayyan Hirsi Ali sollte an Sylvester sterben. Ihr Verhängnis: Sie hatte in einem Film mitgewirkt, in dem der von Islamisten ermordete van Gogh die Unterdrückung der Frauen durch den Islam anprangert.

Nach der Ermordung des niederländischen Filmemachers und Islam-Kritikers Theo van Gogh haben radikale Moslems offenbar einen Anschlag auf die Parlamentsabgeordnete Ayyan Hirsi Ali vorgehabt.

Hirsi Ali sollte an Sylvester sterben. (Foto: Foto: AP)

Hinweise fanden Ermittler auf einer Notiz am Arbeitsplatz eines verhafteten Verdächtigen. Die Abgeordnete hatte an einem Film Van Goghs mitgewirkt, in dem die Unterdrückung der Frauen durch den Islam angeprangert wird.

Der wegen seines stets provozierenden Auftretens umstrittene Van Gogh war am 2. November auf offener Straße in Den Haag erschossen worden.

Tatverdächtig ist ein verhafteter 26-jähriger Niederländer marokkanischer Herkunft. Im Zuge der Fahndung wurden am 10. November in Den Haag Mitglieder einer als "Hauptstadtgruppe" bezeichneten Verbindung radikaler Moslems mit Waffengewalt festgenommen.

Am Arbeitsplatz eines dieser Männer in einer Großbäckerei fanden die Fahnder die Notiz, die auf Mordpläne gegen Hirsi Ali schließen lässt. Demnach war es geplant, die Abgeordnete der liberalen Regierungspartei VVD in der Silvesternacht zu ermorden und dabei den Lärm zum Jahreswechsel auszunutzen.

Hirsi Ali ist seit der Aktion gegen die "Hauptstadtgruppe" nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetaucht. Nach Berichten niederländischer Medien wurde sie am Tag der Aktion zur eigenen Sicherheit auf einen Militärstützpunkt in den USA gebracht. Ihre Partei hat angekündigt, dass die Abgeordnete nach Ende der Winterferien nächste Woche wieder ins Parlament kommen werde.

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