Pulitzer-Preise:Berichterstattung über Hurrikan "Katrina" geehrt

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Land unter in der Redaktion: Journalisten der Regionalzeitungen Times-Picayune und Sun Herald werden für "heroische" Arbeit mit dem begehrten Journalisten-Preis ausgezeichnet.

Für ihre Berichterstattung über den Hurrikan "Katrina" im vergangenen Sommer haben zwei Regionalzeitungen aus den USA den begehrten Pulitzer-Preis für den "Dienst an der Öffentlichkeit" bekommen.

Diese Karikatur von Mike Lukovich wurde ebenfalls mit einem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. (Foto: Foto: AP / Atlanta Journal-Constitution)

Die Jury würdigte an der Columbia University in New York die "heroische" Arbeit der Journalisten bei der Zeitung Times-Picayune in New Orleans und beim Sun Herald in Biloxi im Bundesstaat Mississippi.

Trotz widriger Umstände hätten sie kontinuierlich über den Hurrikan und seine Folgen berichtet, obwohl beispielsweise die Mitarbeiter der Times-Picayune gezwungen waren, wegen des Hochwassers ihre Büros zu verlassen. Sie berichteten fortan aus einer Ersatzredaktion im rund 80 Meilen entfernten Baton Rouge.

Die Berichte seien eine Rettungsleine für die am Boden zerstörten Leser gewesen, hieß es in der Erklärung des Preisgremiums.

Die Times-Picayune gewann zusätzlich den Preis in der Kategorie "Breaking News" für die Berichterstattung über unerwartete Ereignisse.

Preise auch für Washington Post und New York Times

Die Washington Post wurde gleich in vier Kategorien ausgezeichnet, unter anderem für die Aufdeckung der Bestechungspraktiken des US-Lobbyisten Jack Abramoff sowie für die Berichterstattung über geheime CIA-Gefängnisse im Ausland.

Drei Preise gingen an die New York Times, darunter derjenige in der Kategorie "Nationale Reportage" für die Berichte über die Bespitzelung von US-Bürgern durch die Regierung in Washington. Die Times-Reporter Joseph Kahn und Jim Yardley erhielten den Preis für Internationale Reportage für ihre Artikel über das Justizwesen in der Volksrepublik China.

Die in Sydney geborene Schriftstellerin Geraldine Brooks gewann den Pulitzerpreis für ihren Roman "March" über den amerikanischen Bürgerkrieg, mit dem sie sich gegen E.L. Doctorow durchsetzte.

Brooks war als Auslandskorrespondentin des Wall Street Journal elf Jahre lang in aller Welt und war für ihre Reportagen über die palästinensische Intifada, den Iran-Irak-Konflikt und den Golfkrieg mehrfach ausgezeichnet worden

Drama-Preis: Keine Entscheidung

Den Sachbuchpreis erhielt Caroline Elkins für ihre Darstellung der Hintergründe über Großbritanniens Gulag in Kenia. Beim Pulitzerpreis für Theaterstücke konnte sich das Pulitzerkomitee nicht zwischen den drei Finalisten entscheiden und setzte die Vergabe deshalb erstmals seit Jahren aus.

Über den Geschichtspreis darf sich David Oshinsky freuen, der in seinem Buch "Polio: An American Story" auf Kinderlähmung in den USA einging.

Die mit je 10.000 Dollar dotierten Preise für herausragende Leistungen im Journalismus sowie in Kunst und Kultur sind nach ihrem Stifter, dem Journalisten und Verleger Joseph Pulitzer (1847-1911), benannt.

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