Prozessbeginn:Krankenkassen geschädigt

In Hamburg stehen ein Apotheker und ein Geschäftsführer vor Gericht.

Mit falschen Verordnungen und Abrechnungen von Röntgenkontrastmitteln sollen ein Hamburger Radiologe, sein Geschäftsführer und ein Apotheker die Krankenkassen um mehr als 34 Millionen Euro geschädigt haben. Vor dem Hamburger Landgericht begann am Dienstag ein Prozess gegen den kaufmännischen Geschäftsführer und den Apotheker. Die Gesellschaft des Radiologen soll in großen Mengen Röntgenkontrastmittel bei dem Arzneimittelgroßhandel des Apothekers gekauft und die Mittel in Einzeldosen abgerechnet haben, wie der Staatsanwalt in seiner Anklage erklärte. Die Gewinne aus dem Mengenrabatt sollen zu 95 Prozent an die inzwischen insolvente Radiologie-Gesellschaft Hanserad geflossen sein, dessen Inhaber 2015 in den Vereinigten Arabischen Emiraten festgenommen worden sein soll. Die Taten wurden laut Anklage zwischen Juli 2011 und November 2012 verübt. Die Anklage lautet auf banden- und gewerbsmäßigen Betrug in 51 Fällen und Urkundenfälschung. Dafür drohen nach Angaben eines Gerichtssprechers bis zu zehn Jahre Gefängnis.

© SZ vom 23.03.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: