Prozessbeginn in München:Klatten-Erpresser kommt vor Gericht

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Der mutmaßliche Erpresser der Milliardärin Susanne Klatten muss sich ab März in München vor Gericht verantworten.

Der Prozess gegen den 44-jährigen Helg S., der die Milliardärin Susanne Klatten erpresst haben soll, beginnt am 9. März vor dem Landgericht München, wie dieses am Mittwoch mitteilte.

Susanne Klatten: Der Anklage zufolge brachte der Erpresser die Quandt-Erbin mit einer erfundenen Geschichte dazu, ihm sieben Millionen Euro zu geben. (Foto: Foto: dpa)

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Schweizer versuchte Erpressung sowie Betrug und versuchten Betrug vor. Der Anklage zufolge brachte er die Quandt-Erbin Klatten mit einer erfundenen Geschichte dazu, ihm sieben Millionen Euro zu geben.

Nur eine weigerte sich, Geld zu zahlen

Dabei soll er erzählt haben, er habe ein Kind angefahren und müsse jetzt Schadenersatz leisten. Mit einer ähnlichen Geschichte oder der Behauptung, er werde erpresst, soll er zwei weitere vermögende Frauen dazu gebracht haben, ihm insgesamt 2,4 Millionen Euro zu geben. Laut Anklage versuchte der Schweizer, bei insgesamt vier Frauen an Geld zu kommen. Nur eine von ihnen ließ sich nicht auf die Geldforderungen ein.

Der Mann soll die verheiratete Unternehmerin Klatten nach der Zahlung des Millionenbetrags in der Folgezeit unter anderem mit kompromittierenden Videos erpresst haben, um mehr Geld von ihr zu bekommen. Auch eine der anderen Frauen soll er so erpresst haben, diese wandte sich daraufhin an einen Anwalt. Klatten hatte Anzeige wegen Erpressung und Betrugs erstattet.

Sie gehört zu den reichsten Deutschen und kontrolliert den Chemiekonzern Altana und - gemeinsam mit ihrer Mutter Johanna und ihrem Bruder Stefan - den Autokonzern BMW. Die 46-Jährige ist Tochter aus der dritten Ehe von Herbert Quandt, Sohn des Konzern-Gründers Günther Quandt. Sie ist seit 1990 mit dem Unternehmer Jan Klatten verheiratet.

Der 44-jährige mutmaßliche Erpresser S. wurde im Januar vergangenen Jahres in Österreich festgenommen und im März nach Deutschland ausgeliefert. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Für den Prozess gegen ihn sind zunächst vier Tage angesetzt.

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