Prozess in den USA:Hintern versohlt: Firma muss 1,7 Millionen zahlen

Eine Firma im US-Staat Kalifornien motiviert seine Mitarbeiter mit bizarren Methoden - und muss jetzt teuer dafür zahlen.

Die hohe Geldstrafe verhängte eine Geschworenen-Jury in der Stadt Fresno, wie US-Medien berichteten.

Offenbar traten in dem Unternehmen, das Alarmanlagen herstellt, wiederholt Verkaufsteams zu einem Wettbewerb gegeneinander an, bei dem die Verlierer von Kollegen auf verschiedene Weise "bestraft" wurden.

So wurde ihnen etwa mit Firmenschildern von Konkurrenzunternehmen auf die Kehrseite geschlagen, sie wurden mit Torten beworfen oder mussten Windeln tragen.

Narben davon getragen

Eine der Beschäftigten, Janet Orlando, reichte Klage ein und machte geltend, sie sei durch die Schläge sexuell erniedrigt worden und habe psychische sowie physische Narben davongetragen.

Die Geschworenen sprachen der Klägerin 500.000 Dollar für erlittene Schmerzen, psychische Belastung und Arztbesuche zu. Zusätzlich wurde der Firma ein Strafgeld von 1,2 Millionen Dollar aufgebrummt, das ebenfalls der Frau zufließt.

US-Medien zitierten Unternehmensanwälte mit den Worten, die inzwischen eingestellten Wettbewerbe hätten der Entwicklung von "Teamgeist" gedient und die Angestellten - so auch Orlando - freiwillig daran teilgenommen. Die Methoden seien sogar selbst von den Beschäftigten vorgeschlagen worden.

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