In drei Briefen habe er von dem Unternehmen aus Neckarsulm das Geld verlangt, sagte der Angeklagte. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, habe er in Hamburg in Lidl-Filialen Mundwasser mit Salzsäure versetzt. "Ich wollte aber keinen Menschen schädigen", beteuerte der 40 Jahre alte Angeklagte.
Seine Drohung, Marmelade und Babynahrung zu vergiften, habe er nicht wahrgemacht. "Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dies zu tun", sagte der spiel- und kokainsüchtige Mann.
Während eines Gefängnisaufenthaltes habe ein Mithäftling, der inzwischen wegen Erpressung verurteilt ist, ihm genau geschildert, wie er bei einer Erpressung von Lidl vorgehen müsse.
"Ich habe es dann nach einiger Zeit genau so gemacht, weil ich meinem Freund helfen wollte." Er habe nicht reich werden, sondern nur seine Schulden bezahlen wollen. "Ich hatte kein Geld, um Geschenke für meine Familie kaufen zu können", begründete er seine Tat.
Darum sollte Lidl ein Konto bei einer Kreditkartengesellschaft einrichten, von dem er mit gefälschten Karten in verschiedenen Ländern Geld abheben konnte. Eine Großteil der 20.300 abgehobenen Euro habe er in Kokain investiert.
Ein Polizeibeamter sagte vor Gericht aus, der Firma Lidl sei ein Schaden von mehr als 60.000 Euro entstanden.