Prozess-Ende:Lebenslang für Eltern von Dennis

Das Landgericht Cottbus hat die Mutter und den Vater des Jungen wegen Mordes und Misshandlung zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie hatten Dennis verhungern lassen und die Leiche in ihrer Kühltruhe versteckt.

Das Landgericht Cottbus sprach die 44 Jahre alte Frau und ihren 38 Jahre alten Mann am Montag des Mordes schuldig. Sie hätten ihr sechsjähriges Kind langsam verhungern lassen.

Die Richter hielten den Vorwurf des Mordes und der Misshandlung eines Schutzbefohlenen durch die Beweisaufnahme für bestätigt. Die Verteidigung hatte Bewährungsstrafen beantragt.

Die elffache Mutter hatte den toten Dennis nach eigenen Worten kurz vor Weihnachten 2001 aus Angst vor Entdeckung in die Kühltruhe der Cottbuser Wohnung gelegt. Dort fanden ihn Polizisten im Juni 2004.

Mit acht Kindern im Plattenbau

Wie medizinische Gutachter in dem viermonatigen Prozess erklärten, hätte der abgemagerte Dennis mit ärztlicher Hilfe noch gerettet werden können. Die Eltern holten aber keinen Arzt.

Deshalb warf der Staatsanwalt den Eltern in seinem Plädoyer grausames und unbarmherziges Verhalten vor und verschärfte den ursprünglichen Vorwurf des Totschlages auf Mord.

Die Verteidigung hatte dagegen ebenso wie die beiden Angeklagten den Mordvorwurf zurückgewiesen. Es habe keinen gemeinsamen Tatbeschluss gegeben, das Kind verhungern zu lassen.

Die arbeitslosen Eltern lebten mit Dennis und sieben seiner Geschwister in ihrer Plattenbauwohnung.

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