Portugal:Eltern beten für Rückkehr der entführten Madeleine

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Drei Wochen nach der Entführung ihrer Tochter haben Madeleines Eltern den Wallfahrtsort Fátima besucht. Dort zündeten sie Kerzen an. Viele Pilger schlossen sich an.

Mit einer gelben Rose in der Hand ging Madeleines Mutter Kate McCann an der Seite ihres Mannes Gerry über den Vorplatz der dortigen Basilika. Die beiden zogen sich dann mit anderen Pilgern in die Kapelle der Erscheinungen zurück.

Kate und Gerry McCann in Fátima (Foto: Foto: AFP)

Zuvor hatte das Ehepaar in einer anderen Kapelle eine halbe Stunde lang für sich allein gebetet und Kerzen angezündet. Zusammen mit Pilgern rezitierten Kate und Gerry McCann anschließend einen Rosenkranz.

Andere Besucher der Wallfahrtskirche drückten ihnen ihr Mitgefühl aus. Die Gläubigen knieten vor dem Schrein der Jungfrau Maria nieder und baten sie in diesen schweren Stunden um Kraft und Unterstützung.

Verdächtige werden erneut vernommen

Das 130 Kilometer nördlich von Lissabon gelegene Fatima ist einer wichtigsten Wallfahrtsorte der Katholiken. Der Legende zufolge war die Jungfrau Maria 1917 drei Hirtenkindern in der Höhle Cova da Iria in der Nähe von Fátima erschienen.

Die Polizei verhörte unterdessen erneut zwei Personen aus dem Bekanntenkreis des einzigen Verdächtigen, einem 33 Jahre alten britischen Makler. Es handele sich um dessen deutsche Geschäftspartnerin und ihren portugiesischen Mann, hieß es in Medienberichten.

Wenige Tage nach der Entführung des britischen Mädchens aus einer Ferienanlage in Praia da Luz an der Algarve-Küste waren die beiden schon einmal vernommen worden. Als Verdächtige gelten sie aber nicht. Presseberichten zufolge haben die Ermittler nach wie vor keine konkreten Beweise gegen den 33-jährigen Briten.

Bei der Analyse von DNA-Proben und anderen Spuren aus seinem Haus sei kein belastendes Material entdeckt worden. Das Nationale Gerichtsmedizinische Institut wies jedoch darauf hin, dass die Untersuchungen noch andauerten. Festnahmen gibt es in dem Fall bislang nicht.

Drehbuch wird geändert

Angesichts der Dramas um Maddie wird das Drehbuch einer bekannten britischen TV-Serie umgeschrieben. Die Geschichte von einem entführten Baby hätte Gemeinsamkeiten mit dem realen Fall des entführten britischen Mädchens gehabt, teilte die BBC mit.

Es habe Bedenken gegeben, dass die Ähnlichkeiten "verstörend" und "unpassend" seien. Die BBC-Serie "EastEnders" ist eine der meist gesehenen in Großbritannien. Die Folge mit dem vermissten Baby sollte im Sommer gezeigt werden.

Eine Szene hätte die Mutter gezeigt, die einen Teddy des Babys umklammert und Fotos von dem Kind verteilt. Die Produktionsfirma teilte mit, bereits gedrehte und künftige Folgen würden überprüft.

In Fátima, wo Kate und Gerry McCann (beide 38) am Mittwoch für ihre Tochter beteten, soll der Legende nach drei Hirtenkindern am 13. Mai 1917 die Jungfrau Maria erschienen sein. Der etwa 120 Kilometer nördlich von Lissabon gelegene Ort ist zu einer der wichtigsten katholischen Wallfahrtsstätten der Welt geworden.

© dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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