Party mit tödlichen Folgen:Zehn Tote bei Brand in Moskauer Strip-Lokal

Eine "Feuer-Show" in einem Nachtklub hat zehn Besucher das Leben gekostet. Das Unglück ist nur der jüngste Fall in einer Serie von verheerenden Bränden.

Ein Brand in einem Moskauer Nachtklub hat in der Nacht zum Sonntag zehn Menschen getötet. Sie erstickten in dichten Rauchschwaden, nachdem die Flammen kurz nach drei Uhr in der Nacht zum Sonntag die Kleidung eines Darstellers in Brand gesetzt hatten.

Nach ersten Erkenntnissen habe die allabendlich veranstaltete "Flammenshow" des Barkeepers mit reinem Alkohol das Feuer ausgelöst, sagte Jewgeni Bobylew, der Sprecher des Moskauer Zivilschutzes. Danach erfasste das Feuer einen Fünf-Liter-Behälter mit entzündlicher Flüssigkeit.

Etwa 150 Besucher des zum Lenkom-Theater gehörenden Nachtklubs "911" überlebten das Unglück nach Angaben der Behörden. Vier Gäste mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Moskauer Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein, weil der Verdacht auf Verletzung von Brandschutzbestimmungen besteht.

Serie von Bränden

Das Unglück in dem Nachtlokal ist das jüngste einer Serie von Bränden. Erst vor einer Woche kamen 62 Bewohner eines Altenheims in der südrussischen Ortschaft Kamischewatskaja bei einem Brand ums Leben.

Weil die örtliche Feuerwehr aufgelöst worden war, dauerte es eine Stunde, bis Feuerwehrleute eintrafen. Im Dezember wurden 45 Frauen bei einem Brand in einer Moskauer Drogenklinik getötet. Sie konnten nicht entkommen, weil die Fenster vergittert waren.

Insgesamt kamen bei Bränden im vergangenen Jahr nach Angaben der Behörden 17.000 Menschen ums Leben - auch bezogen auf Fläche und Bevölkerungszahl sind das weit mehr als in westeuropäischen Ländern.

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