Oster-Prozession auf den Philippinen:Gläubige lassen sich ans Kreuz nageln

Wie alljährlich an Karfreitag haben sich rund ein Dutzend Gläubige dem blutigen Ritual unterzogen.

Allein in San Pedro Cutud, 70 Kilometer nördlich von Manila, ließen sich nach Angaben der Organisatoren neun Menschen ans Kreuz nageln, um für ihre Sünden zu büßen oder Gott um die Genesung eines kranken Verwandten zu bitten.

Die Nägel werden zuvor mit Alkohol desinfiziert. (Foto: Foto: AP)

Der 45-jährige Ruben Enaje, der sich bereits zum 20. Mal kreuzigen ließ, erklärte, für ihn sei dies eine Möglichkeit, Gott zu danken, dass er einst als Bauarbeiter einen Sturz vom Dach eines Hauses überlebte. Die zehn Zentimeter langen Nägel werden in Alkohol getränkt, um eine Infektion zu verhindern.

Die katholische Kirche hat die Kreuzigungen wiederholt verurteilt. Sie gingen ebenso wie die in Teilen der Philippinen praktizierte Selbstgeißelung in der Karwoche auf heidnische Traditionen zurück, sagte ein Sprecher der philippinischen Bischofskonferenz am Freitag. Das blutige Schauspiel erfreut sich dennoch wachsender Beliebtheit, dieses Jahr versammelten sich rund 15.000 Zuschauer in San Pedro Cutud.

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