Österreich:Deutsche bei Bootsunglück in Grotte ertrunken

Eine besondere Attraktion wurde in Niederösterreich geboten: Mit einem Katamaran konnte man die Grotte Hinterbrühl erkunden. Doch gestern kenterte das Boot: Vier Frauen und ein Mann ertranken dabei, darunter vier Touristen aus Nordrhein-Westfalen.

Die vier deutschen Touristen stammen aus Würselen (Nordrhein-Westfalen), außerdem kam eine Belgierin ums Leben. Das Unglück ereignete sich nach Angaben der Polizei gegen 9.30 Uhr in der berühmten Seegrotte Hinterbrühl.

Bei den Toten soll es sich um vier Frauen und einen Mann handeln. Sie waren Mitglieder einer 41-köpfigen Reisegruppe, die mit einem Bus aus Würselen angereist war.

Ursache ist bislang unbekannt

Nach Angaben der Polizei kam es zu dem Unglück, als das mit 27 Menschen besetzte Boot, ein Katamaran, rund 150 Meter vor der Anlegestelle aus noch unbekannter Ursache kenterte. Drei der Toten hatten sich nach Angaben der Feuerwehr vermutlich unter dem Boot verfangen und konnten sich nicht mehr befreien.

Die Polizei richtete für Angehörige der Opfer eine Hotline ein: Auskünfte gibt es unter der Telefonnummer (aus Deutschland +43) 2236-26249.

Die rund 6200 Quadratmeter große Grotte beherbergt den größten unterirdischen See Europas. Er bildete sich 1912 nach einer Sprengung im einstigen Gipsbergwerk Hinterbrühl. Mehr als 20 Millionen Liter Wasser fluteten damals die Gänge und Stollen.

Im Krieg schufteten KZ-Häftlinge in der Grotte

Der See wurde erst in den 30er Jahren von einem Team internationaler Höhlenforscher entdeckt und anschließend der Öffentlichkeit als Schaubergwerk zugänglich gemacht. Die Touristenattraktion zog seither mehr als zehn Millionen Menschen an.

Während des Zweiten Weltkrieges nutzten die Nationalsozialisten die Grotte als Bunker für die unterirdische Flugzeugfabrik der Heinkel-Werke, die dort unter dem Einsatz von KZ-Häftlingen Flugzeugteile herstellte.

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