Österreich:Babyleichen in Wohnhaus entdeckt

Grausiger Fund in Innsbruck: Bei Umbauarbeiten sind in einem Keller drei tote Säuglinge gefunden worden. Sie waren in Plastiksäcken vergraben.

Nach Angaben der Polizei vom Samstag war ein Mieter des Hauses am Freitag bei Arbeiten im Keller zunächst auf zwei Leichen gestoßen. Am Abend machte die Polizei dann den dritten, schockierenden Fund, teilte ein Polizeisprecher mit. Die Toten seien Neugeborene, hieß es.

Im Keller dieses Innsbrucker Wohnhauses im Stadtteil Wilten wurden die Leichen der Neugeborenen entdeckt (Foto: Foto: dpa)

Zunächst war völlig unklar, wie lange die Kinder in dem Keller vergraben waren und wer ihre Eltern sind. Die Ergebnisse der Autopsie werden voraussichtlich erst in einigen Tagen vorliegen.

Bei zwei der stark verwesten Leichen handelt es sich nach Polizeiangaben um Jungen. Der dritte kleine Körper ist so stark verwest, dass erst die Autopsie Klarheit über das Geschlecht bringen dürfte.

Unklar war deshalb auch, wann die Kinder getötet wurden, oder ob sie zum Zeitpunkt der Geburt bereits tot waren. Nach Meinung des Chefs des Landeskriminalamts Innsbruck, Walter Pupp, waren die Babys vermutlich schon mehrere Jahre in dem Keller vergraben. Nach ersten Ermittlungen der Polizei hatten alle Bewohner des dreistöckigen Hauses Zugang zu dem Keller.

Der Fall ähnelt einem vor zwei Jahren in Graz aufgedeckten Verbrechen. Im Mai 2005 hatte dort der Bewohner eines Mehrfamilienhauses in einer Tiefkühltruhe im Keller zunächst eine Babyleiche gefunden. Bei der weiteren Durchsuchung entdeckte die Polizei drei weitere Leichen von Neugeborenen.

Die 33-jährige Mutter, die ihre Babys bei der Geburt oder unmittelbar danach getötet hatte, wurde inzwischen zu lebenslanger Haft verurteilt. Ihr Lebensgefährte muss für 15 Jahre ins Gefängnis.

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