Havarierter Frachter vor Neuseeland:Gefährliche Risse im Rumpf

Der mehr als 20 Jahre alte Frachter hält dem Druck der Wellen nicht mehr stand: Am Rumpf des vor Neuseeland havarierten Containerschiffs "Rena" sind erste Spannungsrisse zu sehen. Sollte das Schiff auseinanderbrechen, würden 1700 Tonnen giftigen Schweröls ins Meer fließen - die größte Umweltkatastrophe des Landes scheint kaum mehr abwendbar.

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Der mehr als 20 Jahre alte Frachter hält dem Druck der Wellen nicht mehr stand: Am Rumpf des vor Neuseeland havarierten Containerschiffs "Rena" sind erste Spannungsrisse zu sehen. Sollte das Schiff auseinanderbrechen, würden 1700 Tonnen giftigen Schweröls ins Meer fließen. Das schlechte Wetter und die heftigen Wellen begünstigen die Umweltkatastrophe vor Neuseeland - die vom Umweltminister bereits als schlimmste des Landes bezeichnet wird. Am vergangenen Mittwoch war die Rena vor der Nordostküste der neuseeländischen Nordinsel auf ein Riff aufgelaufen. Bis zu 350 Tonnen Schweröl sollen seitdem bereits ins Meer geflossen sein. Zudem hat der Frachter durch den starken Seegang mehrere Container verloren.

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Ein deutlicher Riss zieht sich von der Reling seitlich über den Schiffsrumpf.

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Fieberhaft versuchen Helfer, bereits verseuchte Strandabschnitte von der giftigen klebrigen Masse zu reinigen, doch ...

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... der Kampf scheint schon jetzt fast aussichtslos: Kilometerlange schwarze Ölschlieren ziehen sich über die weißen Strände der Plenty-Bucht.

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Die ersten Tiere sind bereits verendet: Das Öl verklebt den Seevögel das Gefieder und über die Haut nehmen sie Giftstoffe auf.

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Hunderte Meter lang ist der Ölteppich auf dem Meer inzwischen - und unaufhörlich tritt weiter Treibstoff aus dem Rumpf der Rena ins Meer aus. Der philippinische Kapitän des unter liberianischer Flagge fahrenden Frachters wurde zwischenzeitlich verhaftet - gegen eine Kaution jedoch wieder auf freien Fuß gelassen. Ihm wird vorgeworfen, mit der Führung seines Schiffs für "unnötige Gefahren und Risiken" gesorgt zu haben. Auf Anordnung des Gerichts in Tauranga wurde jede Veröffentlichung seines Namens oder eines Fotos verboten, um Zwischenfälle angesichts der Verärgerung in der Bevölkerung zu vermeiden.

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Das Unglücksgebiet ist ein Paradies für Seevögel, Delphine und Wale. Fieberhaft sind Umwelt- und Tierschutzorganisationen damit beschäftigt, ölverschmierte Tiere zu reinigen und somit vor dem sicheren Tod zu bewahren.

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Wegen der beeindruckenden Natur ist das Gebiet um die Bay of Plenty auch bei Touristen beliebt. Doch nun blicken Einheimische und Urlauber mit bangem Blick aufs Wasser.

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Am vergangenem Mittwoch war das 236 Meter lange Schiff unter bislang ungeklärten Umständen auf das eigentlich gut dokumentierte Astrolabe-Riff vor der Küstenstadt Tauranga aufgelaufen. Der Frachter wurde bei dem Unglück schwer beschädigt.

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Am Dienstag (Ortszeit) verschärfte sich die Lage noch einmal: Das Containerschiff wurde Behörden zufolge von bis zu fünf Meter hohen Wellen traktiert. Der Schiffsbauch sei weiter beschädigt worden, einer der vier Tanks geborsten, sagte eine Sprecherin. Das Rettungsteam an Bord musste das Abpumpen des Öls auf ein Spezialschiff abbrechen. Vorsichtshalber sei die Rena vollständig evakuiert worden.

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Insgesamt hat das Containerschiff 1700 Tonnen Treibstoff geladen: Sollte diese Menge Schweröl komplett ins Meer austreten und an der Küste angeschwemmt werden, sind die Langzeitfolgen für das Ökosystem in den betroffenen Gebieten kaum abzusehen.

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Während Helfer noch versuchen, die schon ölverschmutzten Strandabschnitte zu reinigen, hat die neuseeländische Gesundheitsbehörde mancherors bereits Warnschilder mit dem Hinweis angebracht, keinen verseuchten Fisch und Meeresfrüchte zu essen.

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Dieser gerettete Pinguin muss vorerst nicht zurück ins Meer, sondern darf seine Runden in den Becken des Wildlife Center in Tauranga drehen - bis die vom schwarzen Gift ausgehende Gefahr gebannt ist. Wie lange das dauern wird, ist im Moment allerdings völlig offen.

© sueddeutsche.de/AFP/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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