Ein Fährunfall vor der nordfriesischen Insel Amrum hat einen Großalarm ausgelöst. Die knapp 42 Meter lange Adler-Express krachte im Hafen von Wittdün mit Wucht gegen den Anleger. Mindestens 27 Menschen wurden verletzt, drei von ihnen lebensgefährlich, sagte der Husumer Polizeisprecher Wolfgang Boe.
Augenzeugen berichteten von Passagieren, die mit Tragen vom Schiff gebracht wurden. Zahlreiche Menschen wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Auf der Fähre befanden sich neben vielen älteren Menschen auch Schulklassen. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren Angaben der Reederei zufolge 234 Menschen an Bord.
Sieben Rettungshubschrauber, ein Seenotrettungskreuzer sowie mehrere Notärzte und Rettungswagen waren im Einsatz. Sie wurden von Kräften der Bundespolizei und der Bundeswehr unterstützt.
Die Fähre sollte in Wittdün auf Amrum anlegen und danach in Richtung Sylt weiterfahren. Kurz vor dem Unglück habe der Kapitän noch "Festhalten! Festhalten!" gerufen. Viele Passagiere konnten sich durch den heftigen Aufprall jedoch nicht auf den Beinen halten.
Unglücksursache war vermutlich ein technischer Defekt. Der NDR schreibt, der Kapitän habe die Kontrolle über das Schiff verloren, nachdem die Maschinerie teilweise ausgefallen war.