Die niederländische Regierung will künftig den Verkauf halluzinogener Pilze verbieten. Die Entscheidung soll in wenigen Monaten in Kraft treten, wie das Justizministerium am Freitag mitteilte. Der Besitz und Verkauf weicher Drogen wie Haschisch oder Marihuana ist in den Niederlanden zwar verboten, wird aber anders als der harter Drogen strafrechtlich nicht verfolgt. Die sogenannten Zauberpilze, auch Magic Mushrooms genannt, liegen dem Ministerium zufolge irgendwo in der Mitte zwischen beiden.
Für den Wirkstoff Psilocybin, der in den Pilzen enthalten ist, gilt seit 1971 ein internationales Verbot. Unverarbeitete Pilze werden in den Niederlanden jedoch weiterhin verkauft, mit dem Argument, dass die enthaltene Menge an Psilocybin nicht festgestellt werden könne. Genau aus diesem Grund werde der Verkauf nun verboten, erklärte Ministeriumssprecher Wim van der Weegen. "Es ist unmöglich einzuschätzen, welche Menge welche Wirkung hat."
Im März war eine 17-jährige Schülerin aus Frankreich nach dem Verzehr von Zauberpilzen von einem Gebäude in Amsterdam gesprungen. Medien berichteten von weiteren Zwischenfällen. So lief ein britischer Tourist in einem Hotel Amok und verletzte sich an einer zerbrochenen Fensterscheibe.
Ein deutscher Urlauber spazierte nackt durch die Einkaufsstraße in Amsterdam. Und ein Däne fuhr mit seinem Auto wild über einen Campingplatz und hätte beinahe schlafende Urlauber in ihren Zelten überfahren. Die meisten Magic Mushrooms in Amsterdam werden an Touristen verkauft.