New York:Richter verurteilt streikende Fahrer zu Millionenstrafe

Der Streik des Bus- und U-Bahn-Personals könnte die Transportarbeiter-Gewerkschaft teuer zu stehen kommen. Denn laut Gesetz ist es den Angestellten im öffentlichen Dienst verboten, an Arbeitsniederlegungen teilzunehmen.

Ein Gericht verurteilte die Verkehrsgewerkschaft, die zu dem Ausstand aufgerufen hatte, am Dienstag zur Zahlung von einer Million Dollar pro Streiktag.

Die Fahrer verstießen gegen das gesetzliche Verbot von Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Dienst, befand ein Richter des Obersten Gerichts im Bundesstaat New York.

Erster Streik seit 1980

Erstmals seit 25 Jahren waren New Yorks Fahrer am Dienstag in den Streik getreten und hatten den Verkehr lahmgelegt. Das befürchtete Chaos blieb am ersten Streiktag aber aus.

Mehr als sieben Millionen Menschen, die normalerweise auf das öffentliche Nahverkehrssystem angewiesen sind, machten sich am Abend bei eisigen Temperaturen zu Fuß, auf dem Fahrrad oder in Fahrgemeinschaften auf den Heimweg.

Bürgermeister Michael Bloomberg lobte die Besonnenheit der Einwohner. "Gemessen an den schwierigen Umständen funktioniert die Stadt wirklich gut", sagte er.

"Illegal und moralisch verwerflich"

Bloomberg hatte das Gericht angerufen, weil die Arbeitsniederlegung seiner Ansicht nach "illegal und moralisch verwerflich" war. Den Streikenden warf er "Verantwortungslosigkeit" vor.

Aus Solidarität mit der Bevölkerung hatte Bloomberg zu Streikbeginn mit tausenden Betroffenen zu Fuß die Brooklyn Bridge überquert.

Hintergrund des Streiks sind stockende Tarifverhandlungen zwischen der städtischen Verkehrsbehörde und der zuständigen Gewerkschaft. Der letzte Streik der New Yorker Verkehrsbetriebe im April 1980 dauerte elf Tage.

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