Nach Irak-Einsatz:Soldaten-Witwe erhielt falschen Sarg

Nach Hause kommen sollte der Leichnam des ersten australischen Soldaten, der im Irak gestorben ist. Doch in dem Sarg lag jemand anders.

Nach dem Tod des ersten Soldaten seines Landes im Irak hat ein grobes Versehen den australischen Premierminister John Howard in eine peinliche Lage gebracht.

Die empörte Witwe des Verstorbenen riss den Regierungschef mit einem Telefonanruf in der Nacht zum Donnerstag aus dem Schlaf, nachdem sie feststellen musste, dass ein falscher Leichnam nach Australien geschickt worden war.

Wer ist der Tote?

Howard entschuldigte sich bei der Frau am Telefon und später auch öffentlich. Der 25-jährige Jacob Kovco hatte sich unter bisher ungeklärten Umständen am vergangenen Freitag mit seiner Dienstwaffe tödlich verletzt. Australien hat 900 Soldaten im Irak stationiert.

"Ich möchte einfach nur sagen, dass mir unglaublich leid tut, was passiert ist und ich wünschte, ich könnte es ändern, aber ich kann es nicht", sagte Howard am Donnerstag einem privaten Radiosender.

Er habe sich auch der Witwe gegenüber bei dem nächtlichen Telefonat entschuldigt. Die Frau des getöteten Soldaten hatte von dem Regierungschef verlangt, alles dafür zu tun, die Leiche ihres Mannes so schnell wie möglich nach Australien zu fliegen.

Dies soll laut Regierung nun geschehen. Die geplante Beerdigung mit militärischen Ehren wurde verschoben. Kovco hinterlässt seine Frau Shelley sowie eine vierjährigen Sohn und eine elf Monate alte Tochter.

Das Verteidigungsministerium kündigte eine gründliche Untersuchung des Vorfalls an. Die Regierung macht eine private Leichenhalle in Kuwait für den Fehler verantwortlich. Die Identität des nach Australien geschickten Leichnams war zunächst unklar, Regierungsbeamten zufolge soll es sich aber um einen europäischen Soldaten handeln.

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