Nach Farbbeutel-Angriff Aust-Villa:Unbekannte gestehen Anschlag

Die Ermittlungen nach dem Anschlag auf die Aust-Villa laufen auf Hochtouren. Jetzt ist ein Bekennerschreiben aufgetaucht - Unbekannte fordern darin "Freiheit für Christian Klar".

Das bei der Hamburger Morgenpost eingegangene Bekennerschreiben zum Farbanschlag auf die Hamburger Villa des ehemaligen Spiegel-Chefredakteurs Stefan Aust beschäftigt jetzt den Staatsschutz. "Das Papier liegt dem Staatsschutz vor" und werde dort ausgewertet, sagte ein Polizeisprecher.

Auf die Villa des ehemaligen Spiegel-Chefredakteurs Stefan Aust wurde ein Anschlag verübt. (Foto: Foto: ddp)

Die Suche nach den Tätern habe bisher allerdings nicht auf eine heiße Spur geführt. Es werde weiter "in alle Richtungen" ermittelt. Recherchen der Hamburger Morgenpost zufolge hält der Staatsschutz das Schreiben für echt.

Am Freitag war bei der Zeitung ein dreiseitiges Bekennerschreiben eingegangen, in dem sich die unbekannten Absender auf den Kinostart des RAF-Films "Der-Baader-Meinhof Komplex" beziehen. Nach dem Bericht in der "Morgenpost" werfen die vermeintlichen Täter Aust vor, sich mit den Büchern über die RAF zu bereichern und "die GenossInnen der RAF" als Psychopathen darzustellen. Das Bekennerschreiben ende mit "Freiheit für Christian Klar und Brigitte Hogefeld".

In der Nacht zum Donnerstag, unmittelbar vor dem Kinostart des RAF-Films "Der Baader Meinhof Komplex", hatten Unbekannte mehrere Farbbeutel und Marmeladengläser mit Farbe gegen die Aust-Villa im Stadtteil Blankenese geworfen. Auch eine Rauchgranate wurde geworfen. Austs Frau und zwei Kinder hielten sich zum Zeitpunkt des Anschlags in dem Gebäude auf. Verletzt wurde niemand. Der 62-jährige Aust selbst, der die literarische Vorlage für den RAF-Film des Produzenten Bernd Eichinger geliefert hatte, war nicht zu Hause.

© sueddeutsche.de/AFP/dpa/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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