Nach Erdbeben in Indonesien:Zehntausende übernachteten im Freien

Nach den beiden schweren Erdbeben haben zehntausende Menschen die Nacht im Freien verbracht. Die Suche nach Überlebenden geht weiter.

Mehr als 70 Menschen waren nach Angaben der Behörden am Dienstag ums Leben gekommen. Hunderte wurden verletzt. Die Suche nach Überlebenden ging weiter. Es werden zahlreiche weitere Opfer in eingestürzten Gebäuden befürchtet.

Eine Frau in Sumani in Westsumatra trägt eine Matratze aus den Trümmern eines Hauses (Foto: Foto: Reuters)

Hunderte Häuser waren in der Region nördlich der Hafenstadt Padang eingestürzt oder schwer beschädigt worden. Unter den Trümmern von eingestürzten Häusern wurden weitere Opfer vermutet. Die Armee rückte mit Baggern und Suchgeräten an. In mehreren Gebieten brach die Stromversorgung zusammen.

Hilfsorganisationen versorgten die Überlebenden über Nacht mit Decken und Lebensmitteln. Auch internationale Hilfe rollte an. Das Kinderhilfswerk UNICEF stellte Notpakete mit Hygieneartikeln und Medikamenten bereit.

Nach Angaben der US-Beobachtungsstation USGS hatte das Beben eine Stärke von 6,3 auf der offenen Richterskala, sein Epizentrum lag etwa 50 Kilometer nördöstlich von Padang, der Hauptstadt West-Sumatras. Seine Ausläufer sorgten noch im 400 Kilometer entfernten Singapur für Panik.

Am schwersten betroffen waren Padang und die angrenzenden Ortschaften, wie örtliche Mitarbeiter des UN-Kinderhilfswerks (UNICEF) berichteten. Die Erschütterungen waren bis Singapur und in Malaysia zu spüren.

Indonesien mit seinen rund 17.000 Inseln liegt über dem so genannten Feuerring am westlichen Pazifikrand, einer Region mit starker vulkanischer und tektonischer Aktivität. Am 26. Dezember 2004 hatte ein Seebeben vor der Nordküste Sumatras eine gewaltige Flutwelle ausgelöst. In den Ländern rund um den Indischen Ozean wurden 220.000 Menschen getötet, davon allein in der indonesischen Provinz Aceh mehr als 160.000.

Im vergangenen Mai starben 5800 Menschen bei einem Beben auf der Hauptinsel Java; dort bebte zwei Monate später erneut die Erde, mehr als 600 Menschen wurden getötet.

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