Nach dem Schützenfest-Unfall:Zwei Opfer in Lebensgefahr

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Noch immer schweigt der 79-jährige Unfallverursacher, der im sauerländischen Menden mit seinem Auto in einen Schützenfestumzug gefahren ist. Zwei Menschen schweben in Lebensgefahr.

"Warum?" steht auf den Zetteln, die Passanten auf dem Bürgerstein im sauerländischen Menden abgelegt haben. Kerzen und Blumen erinnern in der Stadt daran, dass am Sonntagnachmittag ein 79-jähriger Autofahrer in einen Schützenfestumzug gerast ist. Die Anwohner trauern um einen 40 Jahre alten Vater von zwei kleinen Kindern und dessen 69-jährigen Vereinskameraden. Sie sollen am Freitag in Menden beigesetzt werden.

Nach dem Unfall auf dem Schützenfest von Menden am Sonntag ist die Trauer groß. Zwei Menschen starben, 54 wurden verletzt. Zwei Menschen schweben noch immer in Lebensgefahr. (Foto: Foto: ddp)

Bei dem Unfall wurden außerdem 54 Menschen verletzt, zwei von ihnen so schwer, dass sie noch immer in Lebensgefahr schweben. Der Zustand der 34 und 21 Jahre alten Männer sei sehr kritisch, sagte ein Polizeisprecher. Warum der 79-jährige Autofahrer ungebremst in die Menschenmenge gefahren ist, ist nach wie vor unklar.

Fahrer war nur leicht verletzt

Der Unfallfahrer, der weiter in einem Krankenhaus behandelt wird, hat sein Schweigen noch immer nicht gebrochen. Die körperlichen Verletzungen des Mannes durch den Unfall seien offenbar nicht sehr schwerwiegend, sagte Josef Hempelmann von der Arnsberger Staatsanwaltschaft. "Er hat nach dem Unfall apathisch wirkend und an der Stirn blutend auf einer Mauer gesessen." Der 79-Jährige sei vermutlich vor allem wegen seines psychischen Zustandes nach dem Unfall noch im Krankenhaus. Ob es weitere gesundheitliche Probleme gebe, die auf einen Schwächeanfall als Unfallursache hindeuteten, sei noch unklar.

Frau des Unfallverursachers liegt im Krankenhaus

Die 72 Jahre alte Ehefrau des Unfallfahrers liegt ebenfalls in einer Klinik. "Die Frau ist noch nicht vernehmungsfähig", sagte Hempelmann. "Da müssen wir noch warten, bis wir den Versuch machen, sie zu befragen." Zunächst setzt die Polizei bei der Klärung der Unfallursache vor allem auf die Untersuchung des Wagens. Außerdem müssen noch Zeugen und Verletzte befragt werden. Bis die Sachverständigen-Gutachten vorliegen, werde es voraussichtlich noch einige Tage dauern, sagte der Polizeisprecher.

Auch mit Ergebnissen der Befragung von Verletzten und Unfallzeugen sei nicht innerhalb der nächsten Tage zu rechnen, sagte Hempelmann: "Es gibt ja eine Menge von Augenzeugen und das wird nicht innerhalb von zwei oder drei Tagen machbar sein." Außerdem stünden viele Menschen noch unter dem Eindruck der schrecklichen Bilder, die sie am Sonntag bei dem Schützenfest-Umzug vor Augen hatten. "Die sind zum Teil noch traumatisiert und haben genug mit sich selber zu tun, bevor sie sich einer Befragung durch die Polizei stellen können."

© dpa/AFP/abis/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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