Die südkoreanische Regierung äußerte sich bestürzt über den Amoklauf des Südkoreaners in Blacksburg. Sie befürchtet mögliche Folgen für die in den USA lebenden Koreaner. Daher seien für alle Eventualitäten "Sicherheitsmaßnahmen" für die dort lebenden ethnischen Koreaner getroffen worden, teilte ein Sprecher des Außenministeriums in Seoul in einer vom Fernsehen übertragenen Erklärung mit.
Die Regierung arbeite eng mit den amerikanischen Behörden und den eigenen diplomatischen Vertretungen in den USA zusammen, um die Maßnahmen umzusetzen, fügte er hinzu, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Die Regierung sei schockiert und zugleich überrascht.
Seoul wolle verhindern, dass die Tragödie zu "einem ethnischen Problem" werde und "rassistische Spannungen" auslösen könnte, zitierte die nationale Nachrichtenagentur Yonhap einen Diplomaten.
Auswirkungen auf Beziehungen zu USA
Bei einer Dringlichkeitssitzung im Außenministerium unter Vorsitz von Außenminister Song Min Soon wurden mögliche Auswirkungen des Vorfalls auf die Beziehungen zu den USA diskutiert.
Staatspräsident Roh Moo Hyun reagierte auf die Nachricht über das Blutbad an der Universität im US-Staat Virginia mit Entsetzen. Roh habe sich "schockiert über den unvorstellbaren Vorfall" geäußert, teilte das Präsidialamt mit. Er habe sein Mitgefühl mit den Angehörigen der mehr als 30 Todesopfer geäußert. Er hoffe, dass die Verletzten bald genesen werden.
Ein Englisch-Student aus Südkorea, Cho Seung-Hui, hatte nach Polizeiangaben am Montag mindestens 32 Menschen und sich selbst erschossen. 15 Studenten und Lehrkräfte wurden verletzt, darunter auch ein Südkoreaner. Der 23-jährige Cho habe bereits seit 1992 in den USA gelebt, berichtete Yonhap. Auch dessen Familie lebe dort.