In Dortmund-Marten endete der Horrortrip. Auf einer Rasenfläche unter einer alten Platane fand gegen 6.30 Uhr ein Passant eine gefesselte Frau an der Straße. Die 46-Jährige war am Mittwoch im Raum Lörrach in Baden-Württemberg entführt worden. Nach Angaben der Lörracher Polizei war die Frau am Mittwochabend nach der Arbeit nicht nach Hause gekommen, sondern von ihrem Arbeitsplatz "spurlos verschwunden". Ihr Ehemann alarmierte daraufhin die Polizei. Die Frau ist eigenen Angaben zufolge Opfer einer Entführung.
Unbekannte hätten sie nach ihren Angaben in einem schwarzen Kleintransporter quer durch Deutschland transportiert und dann in Dortmund ausgesetzt. Sie stehe unter Schock und werde medizinisch betreut. Sie habe aber "keine schwerwiegenden Verletzungen". Nähere Einzelheiten verrieten die Ermittler erstmal nicht.
Nur soviel: "Die Hintergründe sind diffus. Wir ermitteln auf Hochtouren." Nach Informationen des Westdeutschen Rundfunks werde nun nach drei Männern gefahndet. Der Wagen habe möglicherweise ein Schweizer Nummernschild. Die Polizei wollte die Angaben aber zunächst nicht bestätigen.
Die Entführung endete an der Ecke Bärenbruch/Germaniastraße in Dortmund-Marten. Gegenüber der Rasenfläche steht ein Autohaus, auf der anderen Straßenseite liegen Mehrfamilienhäuser. Lediglich zwei abgerissene Enden von Polizei-Absperrband erinnern an die polizeilichen Untersuchungen vom Morgen.
Keiner der wenigen Menschen, die am Vormittag dort vorbeikommen, hat von dem Fall gehört. Auch Heinz Wiethoff, der in dem direkt gegenüberliegenden Haus mit der Nummer 43 wohnt, erfährt erst durch den Reporter, was passiert ist. "Ich habe die Frau nicht gesehen. Ich wusste gar nicht, um was es geht." Mehrere Polizeiwagen seien dort gewesen. Die Beamten hätten Blätter in Tüten gesteckt. Für Donnerstagmittag kündigte die Staatsanwaltschaft Lörrach eine Mitteilung an.