Muttertags-Schießerei in New Orleans:Polizei nimmt zwei Brüder als Verdächtige fest

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Nach den Schüssen während einer Parade am Muttertag hat die Polizei zwei mutmaßliche Täter festgenommen. Es handelt sich um zwei Brüder, die derselben Straßengang angehören sollen. Beide sind polizeibekannt.

Wenige Tage nach der Schießerei bei einem Muttertags-Umzug in New Orleans hat die Polizei zwei Verdächtige gefasst. Bei den 19 und 24 Jahre alten Männern handele es sich um Brüder und vermutlich um Mitglieder derselben Straßengang, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Beiden wird versuchter Mord in 20 Fällen vorgeworfen. Zuvor hatte die Polizei von New Orleans die Festnahme auf ihrer Facebook-Seite gemeldet.

Gegen vier weitere Verdächtige ermittelt die Polizei der Küstenstadt im US-Bundesstaat Louisiana wegen Behinderung der Justiz und Beihilfe nach einer Straftat. Sie sollen den jüngeren der beiden Brüder, der anhand von Videoaufnahmen identifiziert worden war, vor der Polizei versteckt haben, obwohl sie wussten, dass eine Großfahndung nach ihm lief.

Der mutmaßliche Täter soll am Wochenende während einer Muttertagsparade auf eine Menschenmenge geschossen. Unter den 20 Verletzten der Schießerei waren auch zwei zehnjährige Kinder. Viele der Opfer erlitten Streifschüsse, die meisten Verletzungen waren aber nicht lebensgefährlich. Die Polizei stufte den Vorfall als "Straßengewalt" ohne terroristischen Hintergrund ein. Augenzeugen sahen insgesamt drei Verdächtige nach den Schüssen weglaufen, aber nur nach dem 19-Jährigen wurde öffentlich gefahndet.

Erst am Dienstag war der Verdächtige auf einer Videoaufnahme von der Parade am Sonntag identifiziert worden. Die Aufnahme stammt aus einem Überwachungsvideo und zeigt zuerst eine Gruppe von Menschen am Straßenrand. Als die Schüsse fallen, werfen sich die Menschen teilweise zu Boden oder versuchen zu flüchten.

Mehrere Zeugen erkannten auf dem Bild den 19-Jährigen, der jetzt von der Polizei festgenommen wurde. Die Behörden hatten eine Belohnung in Höhe von 10.000 Dollar für Informationen ausgesetzt, die zur Ergreifung des Täters führen würden. Gegen ihn läuft nach Polizeiangaben bereits ein Verfahren wegen unerlaubten Waffenbesitzes. Zum Zeitpunkt der Schießerei befand er sich gegen Kaution auf freiem Fuß. In der Vergangenheit sei außerdem wegen Heroinbesitzes und Widerstandes gegen die Staatsgewalt gegen den 19-Jährigen ermittelt worden.

Sein 24 Jahre alter Bruder war demnach auf Bewährung, nachdem er wegen Verstößen gegen das Drogengesetz im Gefängnis gesessen hatte. Ein Haftbefehl wegen anderer Delikte war zudem gerade erlassen worden, darüber hinaus fanden Polizisten bei der Festnahme Kokain und Heroin in seinen Taschen.

Etwa 400 Menschen hatten sich feiernd und tanzend an den Straßen eines ärmlichen Wohnviertels eingefunden, um den für New Orleans typischen "Second Line"-Zug von Bläsergruppen zu begleiten. Gegen 14 Uhr wurde der Jazz-Zug zwischen kleinen Getränke- und Essensständen durch mehrere Schüsse ins Chaos gestürzt.

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