Münsterland:Geiselnahme in Sporthalle

Spezialkräfte können den mutmaßlichen Täter nach einer Stunde festnehmen.

In einer Sporthalle im münsterländischen Lengerich hat es am Montagnachmittag eine Geiselnahme mit Dutzenden Kindern und Jugendlichen sowie zwei Erwachsenen gegeben. Ein Einzeltäter habe die Gruppe bedroht, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Münster am Montagabend mit. Der 25-jährige Mann aus dem Kreis Steinfurt, zu dem Lengerich gehört, habe den 43 Kindern einer Einrad-Gruppe und ihren beiden Betreuerinnen gedroht, in der Halle deponierte Sprengsätze zu zünden. Später hätten die Kinder im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren aber die Halle verlassen dürfen und kurz darauf auch die beiden 23-jährigen Betreuerinnen. Es wurde niemand verletzt. Die Situation habe etwa eine Stunde angedauert, von 17.15 bis etwa 18.20 Uhr. Der mutmaßliche Täter sei von Spezialkräften festgenommen worden. "Der Mann hatte bei seiner Festnahme keine Waffen dabei", so der Einsatzleiter der Polizei, Martin Mönnighoff. "Sicherheitshalber haben Polizisten mit Sprengstoffspürhunden die Sporthalle abgesucht, jedoch keinen verdächtigen Gegenstand gefunden." Warum der Täter die Kinder als Geiseln nahm und warum er die Sporthalle auswählte, war zunächst nicht bekannt. Möglicherweise sei er psychisch krank, hieß es seitens der Ermittler. Am Abend meldete die Polizei, dass alle Kinder und Jugendlichen inzwischen in der Obhut ihrer Eltern seien. Auch die beiden Betreuerinnen seien "augenscheinlich unverletzt".

© SZ vom 08.01.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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