Münster:Gorilla-Baby liegt auf Kinder-Intensivstation

Ein sechs Wochen altes Gorilla-Baby wird in der Klinik aufgepäppelt. Es lag leblos in den Armen seiner Mutter - und erholt sich langsam.

Fast so süß wie Knut: Das sechs Wochen altes Gorilla-Baby "Mary Zwo" aus dem Zoo in Münster liegt seit Samstag auf der Kinderintensivstation der Universitätsklinik.

Nachdem sie in einem lebensbedrohlichen Zustand eingeliefert wurde, geht es ihr nach einem Tag im Krankenhaus bereits besser. "Jetzt muss sie nur noch lernen, mit der Flasche zurechtzukommen und zu trinken", sagte Zoodirektor Jörg Adler am Sonntag.

"Mary Zwo" hatte am Samstag beinahe leblos im Arm ihrer Mutter "Gana" gelegen. Sie hatte ihr Junges nach Angaben des Zoos vernachlässigt, da ihr vermutlich die anderen Gorillas fehlten. Die Gruppe war kurz nach der Geburt getrennt worden, weil der unerfahrene Vater "NKwango" Mutter und Kind bedrängte.

Ähnlichkeit zu Menschenbabys

"Mary Zwo" werde in einem separaten Raum der Station von Ärzten und Kinderkrankenschwestern betreut. Adler hatte das unterkühlte, unterzuckerte und ausgetrocknete Gorilla-Baby in das Krankenhaus gebracht, weil eine Uniklinik für Menschen technisch besser ausgerüstet sei als eine Tierklinik und die Ärzte mehr Erfahrung mit der Intensivmedizin hätten. "Babys von Menschenaffen sind adäquat zu menschlichen Babys", sagte Adler.

Gorillas seien so stark bedroht, dass die Erhaltung ihrer Art besonders wichtig sei. Die Behandlung von Gorillababys in Krankenhäusern für Menschen gebe es immer mal wieder. Erst vor einem Monat hatten Kinderärzte in Heidelberg ein schwer krankes Tier erfolgreich behandelt.

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