Mordfall Corinna:Polizei fasst Tatverdächtigen

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Fahndungserfolg in Sachsen: Die Ermittler haben den mutmaßlichen Mörder der kleinen Corinna ausfindig gemacht. Einem Medienbericht zufolge gehört der Mann zur "erweiterten Nachbarschaft".

Der mutmaßliche Mörder der neunjährigen Corinna aus Eilenburg bei Leipzig ist nach Informationen der Bild-Zeitung gefasst. Inzwischen haben die Ermittlungsbehörden dies bestätigt. Eine Sprecherin kündigte für den frühen Nachmittag eine gemeinsame Pressekonferenz von Polizei und Staatsanwaltschaft zu diesem Fall an.

Seit Mittwoch herrscht traurige Gewissheit: Die kleine Corinna wurde vergewaltigt und anschließend ermordet. (Foto: Foto: ddp)

Laut Bild-Zeitung soll der festgenommene Tatverdächtige das Verbrechen bereits gestanden haben. Es handele sich um einen 39-jährigen Mann aus der "erweiterten Nachbarschaft" des getöteten Mädchens. Er sei vorbestraft, allerdings nicht wegen eines Sexualdelikts, schrieb das Blatt.

Corinna war letztmals nach dem Verlassen der elterlichen Wohnung am Dienstag gegen 16 Uhr gesehen worden. Die Leiche des Mädchens wurde bei einer Suchaktion am Mittwochnachmittag nur wenige hundert Meter von seinem Elternhaus entfernt in einem Müllsack im Mühlgraben, einem Seitenarm der Mulde, entdeckt. Das geistig behinderte Kind wurde vergewaltigt und anschließend ermordet.

Trauerzug abgesetzt

Bis zum Samstagnachmittag hatten weder speziell ausgebildete Spürhunde noch die Durchsuchung einer Mülldeponie eine heiße Spur zu dem Täter gebracht. Mehr als 100 Hinweise waren bis dahin bei der Soko "Corinna" eingegangen, sagte deren Sprecher Sebastian Schmidt. Diese würden nun von der Sonderkommission auch über das Wochenende abgearbeitet. "Wir sind rund um die Uhr mit der Aufklärung beschäftigt", hatte er betont.

Die Spürhunde, sogenannte Mantrailer, die auch schon im vergangenen Jahr bei der Aufklärung des Sexualmordes an der achtjährigen Michelle aus Leipzig geholfen hatten, waren am Freitagabend und am Samstagvormittag im Einsatz. Ihre Laufwege müssen laut Schmidt nun ausgewertet werden.

Bereits am Freitag war ohne Erfolg eine Mülldeponie in Cröbern bei Rötha abgesucht worden. Die vermissten Gegenstände, also die Oberbekleidung des Mädchens und ihre Puppe, wurden dabei nicht gefunden, wie der Sprecher weiter sagte. Der am Samstagabend in Eilenburg angesetzte Trauerzug der Bevölkerung war kurzfristig aus Protest über die Beteiligung von zahlreichen NPD-Anhängern abgesetzt worden.

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