Mord an Elfjährigem in Liverpool:Acht Verdächtige festgenommen

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Vor drei Tagen wurde der elfjährige Rhys auf offener Straße in Liverpool erschossen - mittlerweile hat die Polizei insgesamt acht Verdächtige verhaftet.

Im Zusammenhang mit der Ermordung des elfjährigen Rhys Jones hat die britische Polizei mittlerweile insgesamt acht Jugendliche festgenommen. Fünf von ihnen wurden am Samstag in Gewahrsam genommen: drei Jungen im Alter von 15, 16 und 19 Jahren sowie zwei Mädchen im Alter von 15 und 18 Jahren. Am Freitag hatte die Polizei einen 15-Jährigen wegen Mordverdachts festgenommen.

Zwei weitere Jugendlichen waren schon am Donnerstag in Haft genommen worden, kamen aber gegen Kaution frei. Zuvor hatten die Polizei und die Eltern in einem verzweifelten Appell um mehr Hinweise gebeten. "Stell dich. Bitte gib' den Eltern nach dieser Tragödie ein wenig Frieden", rief die Vize-Polizeichefin Patricia Gallan den Täter auf.

"Unser Sohn war erst elf, unser Baby. Das darf nicht sein, das darf nicht weitergehen, bitte helfen Sie uns", sagte die Mutter Melanie Jones unter Tränen. Die Boulevardzeitung The Sun setzte eine Belohnung von 147.000 Euro für Hinweise auf die Täter aus.

Bisher seien zu wenige Anrufe und Informationen eingegangen, um den Fall aufzuklären, beklagte die Vize-Polizeichefin. "Wir sind darüber sehr enttäuscht. Ich brauche mehr Hilfe, um dieses Verbrechen aufzuklären", sagte Gallan. "Dieser Mörder muss von der Straße."

Die Suche hatte sich am Freitag auf einen 13- bis 15-Jährigen konzentriert. Ein Fahrrad und die Tatwaffe, eine schwarze Pistole mit einem langen Gewehrlauf, wurden nach Angaben der Polizei untersucht.

Als schüchtern beschrieben

Der elfjährige Rhys Jones war am Mittwochabend im Viertel Croxteth erschossen worden, als er vom Fußballspielen nach Hause ging.

Der als schüchtern beschriebene Junge starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Der Täter soll die Schüsse von einem BMX-Rad aus abgegeben haben. Zwei Verdächtige im Alter von 14 und 18 Jahren waren am Donnerstagabend gegen Kaution wieder freigekommen.

Großbritannien wird von einer Serie von Morden an Teenagern, die meist durch Mitglieder brutaler Jugendbanden verübt wurden, in Atem gehalten. Allein in London wurden seit Anfang des Jahres 17 Jugendliche erschossen oder erstochen. Der Polizeiverband kündigte schärfere Waffenkontrollen an.

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