Monaco:Prinz Albert übernimmt die Regentschaft

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Der Kronprinz löst den todkranken Rainier III. an der Spitze des Fürstentums ab. Der 81-Jährige kämpft auf der Intensivstation um sein Leben.

Kronprinz Albert von Monaco übernimmt die Regentschaft des todkranken Fürsten Rainier III. Das teilte der Fürstenpalast in Monaco mit. Der seit zehn Tagen auf der Intensivstation in Monaco behandelte Fürst könne die Amtsgeschäfte nicht mehr ausüben, heißt es in der Mitteilung.

Fürst Rainier III. (Foto: Foto: dpa)

Die Entscheidung, die Regentschaft an Albert zu übergeben, fällte der siebenköpfige Thronrat, ein hochrangiges, vom Fürsten selbst ernanntes Beratergremium des jeweiligen Regenten. Der Thronrat informierte Prinz Albert, bevor er entschied und dies bekannt gab.

Durch die schwere Krankheit des 81-jährigen Fürsten war in Monaco ein politisches Machtvakuum entstanden, das der 47-jährige Albert ausfüllen soll. Fürst Rainier III. war am 7. März mit einer Lungenentzündung in die monegassische Klinik gebracht worden.

Der seit mehr als zehn Jahren immer wieder erkrankte Rainier liegt mit äußerst schwachen Nieren-, Herz und Lungenfunktionen auf der Intensivstation der Spezialklinik.

"Der Fürst kämpft mit außergewöhnlicher Willenskraft um sein Leben, ein weniger robuster Mensch wäre schon tot", hieß es aus dem Umfeld Rainiers. Der Zustand des 81-Jährigen sei derzeit weiterhin stabil.

Die Nachfolgefrage hat Rainier schon vor langer Zeit geregelt. Albert hatte in den vergangenen Jahren mehr und mehr das Fürstentum vor allem im Ausland vertreten.

"Was auch immer passiert", das ATP-Masters-Tennisturnier von Monte Carlo vom 9. bis 17. April werde stattfinden, teilte der Fürstenpalast mit. Konkrete Vorbereitungen auf den Todesfall gibt es nach offiziellen Angaben nicht. Die Geschäfte würden dann aber ihre Läden herunterlassen, Staatsdiener in schwarzer Kleidung arbeiten.

Eine Abdankung sei in der Verfassung nicht vorgesehen, sagte Rainier in einem Interview der Zeitung Nice Matin von 1999. "Die Nachfolge erfolgt erst mit dem Tod des herrschenden Fürsten oder wenn man feststellt, dass er nach körperlichen, medizinischen Gesichtspunkten nicht in der Lage ist, zu regieren." Man solle "keine Angst vor dem Tod haben, sondern ihn so sanft wie möglich erreichen", sagte Rainier damals. "Ich glaube, dass der Tod kein Ende ist. Schwierig ist das Sterben."

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