Missstände in Pflegeheim:"Gefahr im Vollzug"

Ein Pflegeheim in Sachsen ist geschlossen worden - aus gutem Grund: Die Zustände waren offentlichtlich so dramatisch, dass die Behörden Gefahr für die Patienten befürchteten.

Medikamente wurden ohne ärztliche Verordnung verabreicht, Patienten litten unter Druckgeschwüren: Im sächsischen Steinberg/Rothenkirchen haben die Behörden ein privates Altenpflegeheim wegen erheblicher Missstände geschlossen.

13 Frauen und Männer zwischen 60 und 93 Jahren wurden in anderen Heimen untergebracht, wie ein Sprecher des Regierungspräsidiums Chemnitz am Dienstag mitteilte.

Die Staatsanwaltschaft Zwickau ermittelt nach eigenen Angaben wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz und mögliche Körperverletzung gegen unbekannt.

"Aus unserer Sicht war Gefahr im Vollzug", sagte Olaf Weiß vom Regierungspräsidium Chemnitz. Insbesondere habe es Mängel in der Pflege gegeben. Das Personal sei angesichts der sehr stockenden und unregelmäßigen Bezahlung "nicht besonders motiviert" gewesen.

"Probleme gab es auch mit der Verpflegung, einige Bewohner waren sichtbar teils unterernährt." Die "massiven Verstöße" waren laut Weiß bei einer Routinekontrolle im Juli festgestellt worden.

© dpa/bavo/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: