Minusrekorde in Deutschland:So kalt wie zuletzt vor 22 Jahren

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Hoch Angelika sorgt für Tiefstwerte: Deutschland stellt die zweite Nacht in Folge Kälterekorde auf. In Berlin froren sogar die S-Bahn-Türen zu.

Kalt, kälter, am kältesten: Die Polarluft hat die winterliche Tiefsttemperatur weiter absacken lassen. Nach Angaben des Wetterdienstes meteomedia war in der vergangenen Nacht das sächsische Dippoldiswalde im Erzgebirge mit minus 27,7 Grad der kälteste Ort in Deutschland. Den strengsten Frost in Deutschland gab es demnach in einem Streifen vom Saarland über die Mittelgebirge bis zur tschechischen Grenze.

Warm einpacken ist angesagt: Die eisige Kälte lässt die Deutschen erzittern. (Foto: Foto: dpa)

In Altenburg (Thüringen) und in Sohland im Lausitzer Bergland (Sachsen) sank die Temperatur auf minus 27,5 Grad. So kalt war es in der Region zuletzt vor 22 Jahren.

In Berlin wurden in der Innenstadt nach Angaben des Meteorologen Rüdiger Bach minus 18 Grad gemessen, in den Außenbezirken waren es bis zu minus 22 Grad. Der Regionalbahn- und S- Bahnverkehr wurde beeinträchtigt, es kam nach Angaben der Bahn zu Verspätungen. Zugefrorene Türen und Weichen sorgten für Probleme.

Auch Hollywoodstar Will Smith hatte in Berlin mit der Eiseskälte zu kämpfen. Er versuchte, die Kälte mit guter Laune zu vertreiben. Minus zehn Grad herrschten am Dienstagabend bei der Deutschlandpremiere seines Melodrams "Sieben Leben". Als der 40-Jährige kam, ließ er sich auf dem roten Teppich vor dem Kino dennoch Zeit, scherzte, ging immer wieder zu den rund 200 wartenden Fans, die er bisweilen stürmisch umarmte oder auf die Wangen küsste.

Die dankten Smith mit einem Kreisch-Konzert. Als der Star, nur mit einem dünnen Anzug bekleidet, nach einer Dreiviertelstunde im Kino ankam, machte er über die Kälte noch Witze: "Irgendwann spürt man Finger und Zehen nicht mehr, und dann ist es schon in Ordnung."

Zweiter Minus-Temperaturrekord in Folge

Am Dienstag noch hatte das sächsische Delitzsch mit minus 26 Grad den Minus-Temperaturrekord gemeldet. Aus Niedersachsen wurden am Morgen Schulausfälle im Landkreis Lüchow-Dannenberg gemeldet. Grund seien die winterlichen Straßenverhältnisse, die eine Schülerbeförderung nicht zuließen. Die Nebenstrecken im Kreis sind meist noch so stark vereist, dass kein Busverkehr möglich ist.

Die neuesten Tiefstwerte in Ostdeutschland wurden meist schon vor Mitternacht gemessen. In der zweiten Nachthälfte zogen von Norden her einige Wolken auf, die noch niedrigere Temperaturen verhinderten. Am Mittwochmorgen stiegen die Temperaturen verbreitet um drei bis vier Grad an.

Die Meteorologen gehen davon aus, dass es zunächst keine weiteren Minus-Rekordwerte geben wird. "Hoch Angelika sorgt zwar auch in den kommenden Tagen für winterlich kalte Temperaturen, der Höhepunkt der Kältewelle wurde aber mit dem heutigen Tag erreicht", sagte Meteorologe Andreas Meingassner.

© dpa/AP/hai/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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