Minenunglück in Südafrika:Bangen um 1500 Bergleute

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In Südafrika sind 1700 der 3200 eingeschlossenen Bergleute gerettet. Fast 1500 Kumpel warten auf engstem Raum bei Temperaturen von bis zu 40 Grad noch auf Rettung.

Nach dem Minenunglück in Südafrika haben die Rettungskräfte bis Donnerstagmorgen 1700 der 3200 eingeschlossenen Bergleute in Sicherheit gebracht. "Es gab keine Verletzten oder Toten", sagte der Chef der Betreiberfirma Harmony Gold, Graham Briggs.

"Ich bin sehr zuversichtlich, dass alle herauskommen." Die Rettung könnte zehn Stunden dauern, da der für die Arbeiten benutzte Aufzug aus Sicherheitsgründen nur sehr langsam fahre.

Die Mine südwestlich von Johannesburg bleibe so lange geschlossen, bis eine Untersuchung des Unglücks beendet und der Schaden repariert ist. Nach Unternehmensangaben war ein Stromkabel des Hauptaufzugs gerissen. Harmony Gold ist weltweit der fünftgrößte Goldproduzent.

Die Nationale Gewerkschaft der Minenarbeiter (NUM) bestätigte die Zahl der Geretteten. Sie erklärte jedoch, sie vermute Fahrlässigkeit hinter dem Unglück. Weil Harmony die Grube täglich 24 Stunden lang ausbeute, bleibe keine Zeit für ausreichende Kontrollen der Anlagen. Die Arbeitnehmervertreter forderten zudem Ersatzfahrstühle und Notausgänge.

Mangelhafte Sicherheitsstandards

Das Drama in mehr als zwei Kilometer Tiefe in der Elandsrand Mine bei Carletonville südwestlich von Johannesburg hatte am Mittwochmorgen gegen 10.00 Uhr (Ortszeit) begonnen: Ein herabstürzendes Rohr kappte die Stromversorgung für den Fahrstuhl. Als erste mögliche Unfallursache wurde Materialermüdung genannt. Die genauen Ursachen würden untersucht, sagte Soares.

Die Minenarbeitergewerkschaften beklagen immer wieder mangelhafte Sicherheitsstandards im südafrikanischen Bergbau. Harmony Gold ist die fünftgrößte Goldminengesellschaft weltweit. Südafrika ist der größte Förderer von Platin und einer der größten Kohleproduzenten.

Im Bergbau arbeiten mehr als 400.000 Menschen. Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen, bei denen zahlreiche Menschen sterben. Die Bergarbeitergewerkschaften meinen, die meisten Unfälle wären durch ein Mehr an Sicherheit vermeidbar gewesen.

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