Mexiko:Soldaten im Kampf gegen Drogen

Drei Drogenkartelle in Mexiko liefern sich einen blutigen Machtkampf. Weil Polizisten nicht vertrauenswürdig sind, werden Soldaten angeheuert.

Um möglicherweise in den Drogenhandel verstrickte Beamte auszutauschen, hat die Polizei im Norden Mexikos hunderte frühere Soldaten angeworben. Zunächst seien gut einhundert Ex-Soldaten eingestellt worden, teilten am Dienstag (Ortszeit) die Behörden von Ciudad Juárez im Bundesstaat Chihuahua mit, wo sich derzeit drei Drogenkartelle einen blutigen Machtkampf liefern.

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Zunächst sei geplant, rund 300 Polizeibeamte zu ersetzen, die in einer allgemeinen Überprüfung nicht als vertrauenswürdig eingestuft wurden. Längerfristig sollten etwa 1000 Ex-Soldaten eine personelle Erneuerung der Polizei ermöglichen, sagte der Bürgermeister von Ciudad Juárez, José Reyes Freís.

Nach Meinung des Stadtrats sind Ex-Soldaten wegen ihrer Disziplin und ihrer Geübtheit im Umgang mit Waffen besonders geeignet für die Arbeit als Polizist. Um ihre Befugnisse im Polizeidienst zu kennen, sollen die Neulinge Intensivkurse über Menschenrechte, Gesetze und lokale Vorschriften besuchen. Der gefährliche Polizeidienst soll ihnen durch ein höheres Gehalt als bei der Armee üblich und günstige Kredite beim Hauskauf schmackhaft gemacht werden.

Chihuahua ist ein wichtiger Umschlagsplatz für den Drogenschmuggel in die USA. Die Auseinandersetzung zwischen den rivalisierenden Drogenkartellen ist äußerst brutal. Zu Wochenbeginn waren 16 Menschen innerhalb von 24 Stunden ermordet worden. Seit Jahresbeginn wurden in der Grenzstadt mehr als 1100 Morde registriert.

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