Maul- und Klauenseuche in Großbritannien:Virenquelle Labor

Der zweite Fall von Maul- und Klauenseuche, der in Großbritannien festgestellt wurde, ist nach Behördenangaben wahrscheinlich durch ein Forschungszentrum in der Nähe verursacht worden.

Betroffen von dem Ausbruch der Tierkrankheit war ein zweiter Bauernhof innerhalb der Drei-Kilometer-Sperrzone, die nach dem ersten Fall in der Grafschaft Surrey errichtet worden war, wie Umweltminister Hilary Benn am Dienstag bestätigte. Die 50 Rinder der Herde wurden vorsorglich getötet.

Wahrscheinliche Quelle des MKS-Ausbruchs: Ein Forschungszentrum in Surrey. (Foto: Foto: dpa)

Untersuchungen sollen nun klären, ob die Herde auf dem Hof des Bauern Laurence Matthews von Tieren des Nachbarhofs angesteckt wurde, oder ob der Erreger aus einem Labor in der nahegelegenen Ortschaft Pirbright stammt. Laut Behördenberichten vom Dienstagabend gibt es Hinweise darauf.

Der Erreger sei mit ,,großer Wahrscheinlichkeit'' dort entwichen, stellte eine unabhängige Untersuchung fest. Menschliches Versagen könne eine Rolle gespielt haben, hieß es am Dienstagabend im Agrarministerium in London. Weiterhin würden Experten auch andere Wege der Übertragung des Virus untersuchen. Das Labor steht seit dem Ausbruch der Seuche am Freitag im Mittelpunkt der Untersuchungen. Geschäftsführer David Biland hatte betont, erste Prüfungen hätten keinerlei Hinweise auf Verstöße gegen Sicherheitsvorkehrungen ergeben.

Der Besitzer des ersten Hofes, auf dem die Krankheit ausbrach, sah eine mögliche Ursache in verseuchten Kläranlagen. Während des Hochwassers in Großbritannien seien Klärbecken übergelaufen. Auf diese Weise könnten Felder mit dem Erreger kontaminiert worden sein, und die grasenden Rinder hätten sich dann infiziert, erklärte Roger Pride. Der nunmehr betroffene Farmer Matthews kritisierte, dass nicht alle Fußwege innerhalb der Sperrzone geschlossen worden seien.

Das niedersächsische Agrarministerium gab Entwarnung: Die aus England nach Niedersachsen gelieferten Schafe sind nach Ergebnissen von Labortests nicht infiziert.

© Reuters, AP, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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