Manövrierunfähig:Kanadisches U-Boot treibt nach Feuer im Atlantik

Bei dem Unglück vor der irischen Nordwestküste wurden offenbar neun Mannschaftsmitglieder leicht verletzt. Bis zu acht Meter hohe Wellen und starker Wind behinderten bislang eine Rettungsaktion mehrerer britischer Schiffe.

Nach Angaben eines Sprechers der kanadischen Marine erlitten neun der 57 Besatzungsmitglieder leichtere Rauchvergiftungen, die jedoch an Bord behandelt werden konnten.

Im Lauf des Tages sollte versucht werden, die "HMCS Chicoutimi" an den zu Hilfe kommenden Schiffen der britischen Marine zu vertäuen und zurück nach Schottland zu schleppen. Von dort war das gut 70 Meter lange Unterseeboot am 4. Oktober in Richtung Halifax an der kanadischen Ostküste in See gestochen.

Am Dienstag hatte der Kapitän einen Notruf ausgesendet, nachdem ein Feuer an einem Schaltpult ausgebrochen war und sich Rauch im U-Boot ausgebreitet hatte. Das Feuer konnte von der Besatzung gelöscht werden.

Kanada erwägt klage gegen Großbritanien

Die "Chicoutimi" gehört zu vier gebrauchten britischen U-Booten, bei deren Kauf sich Kanada nach Angaben der britischen Tageszeitung Times offenbar über den Tisch ziehen ließ.

Die Boote waren in den frühen 90er Jahren für umgerechnet rund 1,3 Milliarden Euro gebaut und dann für etwa 360 Millionen Euro an die kanadischen Streitkräfte verkauft worden.

Nach Angaben des kanadischen Abgeordneten Bill Casey gab es bei diesen Booten ständig Probleme mit Überhitzung, Lecks und Rost. Nach früheren Angaben der Times ziehen die kanadischen Behörden in Betracht, Großbritannien wegen der zahlreichen technischen Probleme zu verklagen.

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