Majestätsbeleidigung in Thailand:Schweizer muss in den Knast

Der 57-Jährige hatte Bilder von König Bhumibol Adulyadej mit Graffiti übersprüht - und muss dafür nun büßen. Die Strafe fiel allerdings nicht so hart aus wie befürchtet.

Wegen Majestätsbeleidigung ist der in Thailand lebende Schweizer Oliver J. zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte fünf Porträts von König Bhumibol Adulyadej mit Graffiti in schwarzer Farbe übersprüht - und sich dafür schuldig bekannt.

Muss zehn Jahre hinter Gitter: Oliver J. (Foto: Foto: AFP)

Als Höchststrafe drohten ihm bis zu 75 Jahre Haft. Richter Phitsanu Tanbukalee erklärte am Donnerstag jedoch, die Strafe sei geringer ausgefallen, weil der Mann sein Fehlverhalten eingestanden habe. Er hat nun einen Monat Zeit, um Berufung einzulegen.

Es ist das erste Mal seit gut einem Jahrzehnt, dass in Thailand ein Ausländer unter den strengen Gesetzen zum Schutz der Monarchie verurteilt wurde. Der Schweizer, der in orangefarbener Häftlingskleidung und mit Ketten an den Füßen in den Gerichtssaal geführt wurde, zeigte bei der Urteilsverkündung keinerlei Regung und äußerte sich auch nicht dazu.

Überwachungskameras hatten festgehalten, wie er am 5. Dezember in der nordthailändischen Stadt Chiang Mai die Königsporträts übersprühte. Es war der Tag des 79. Geburtstags Bhumibols, der überall im Lande gefeiert wurde. Der Anwalt des 57-Jährigen erklärte, sein Mandant sei während der Tat betrunken gewesen. Der Schweizer lebt schon seit zehn Jahren in Chiang Mai.

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