Machtübernahme in Monaco:Alberts Fahne weht über dem Fürstentum

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Lange musste er warten, jetzt ist es offiziell: Prinz Albert II. hat die Macht im Fürstentum an der Côte d'Azur übernommen. Fast alles, was im europäischen Hochadel Rang und Namen hat, gab sich ein Stelldichein. Der Segen kam sogar von ganz oben.

Mit einem Gottesdienst in der Kathedrale von Monaco ist Albert II. offiziell als Herrscher über das Fürstentum inthronisiert worden. Die Messe im Beisein von hochrangigen Vertretern aus der Politik und dem europäischen Hochadel wurde vom Erzbischof von Monaco, Bernard Barsi, abgehalten.

Sichtlich bewegt: Prinz Albert II. beim Verlassen der Kathedrale von Monaco. (Foto: Foto: AFP)

Barsi erbat Gottes Segen für den 47 Jahre alten Fürsten, nahm in seiner sehr persönlichen Predigt am Nationalfeiertag der Monegassen aber auch konkret zu dessen Aufgaben als Modernisierer des Kleinstaates am Mittelmeer Stellung. "Ihm wird es gelingen, diesen großen Entwurf zu verwirklichen. Daran haben wir keinen Zweifel." Albert hatte angekündigt, das Fürstentum als Finanzstandort vom Ruf der Unseriösität befreien zu wollen und mehr Investoren in Zukunftsbranchen zu werben.

Papst gibt seinen Segen

An der Seite des sehr ernst wirkenden Albert verfolgten seine Schwestern Stéphanie und Caroline sowie Carolines Mann Prinz Ernst August von Hannover die Zeremonie. Carolines ältester Sohn Andrea Casiraghi und der Priester John Kelly, ein Verwandter von Alberts Mutter Gracia Patricia aus den USA, gehörten zu den Gläubigen, die die Fürbitten sprachen. Ein Abgesandter des Papstes überbrachte den "herzlichen apostolischen Segen" von Benedikt XVI. Gegen Ende der Messe rang Albert um Fassung, seine Schwestern wischten sich Tränen der Rührung aus den Augen.

In der Kathedrale ist auch das Grab von Alberts Vater Fürst Rainier III., der im April im Alter von 81 Jahren gestorben war. Nach 56 Jahren Regentschaft von Rainier hatte sein Sohn die Amtsgeschäfte bereits im März übernommen. Nachdem er am 12. Juli mit den Bürgern des Fürstentums gefeiert hatte, erfolgte am Samstag die offizielle Inthronisierung.

Es sei ein "Tag der Freude und der Heiterkeit", sagte Erzbischof Barsi. "Danken wir Gott, dass er uns Fürst Albert II. als Herrscher gegeben hat." Albert habe bei seinem Vater die Fähigkeiten erworben, seine Aufgaben "mit Feingefühl und Entschlossenheit" zu erfüllen. Die Gäste begleiteten den Auszug des neuen Fürsten aus der Kirche mit anhaltendem Applaus. Auf dem Platz vor der Kathedrale wurde Albert bei wunderschönem Wetter von Fanfarenklängen empfangen. Anschließend nahm der Fürst, der eine mit Orden geschmückte Gala- Uniform trug, einen Militäraufmarsch ab.

Europäischer Hochadel zu Gast

Am Abend sollten die seit Donnerstag dauernden offiziellen Feierlichkeiten mit einer glamourösen Gala zu Ende gehen. Auf dem Programm in der frisch renovierten Oper von Monaco stand Rossinis "Reise nach Reims". Zu den Gästen gehören unter anderem die ganz in Rot gekleidete Prinzessin Victoria von Schweden, Kronprinz Alois von Liechtenstein und Prinz Edward aus Großbritannien, begleitet von seiner Frau Sophie. Auch die meisten europäischen Regierungen haben Vertreter entsandt. Es fehlte Kronprinz Haakon von Norwegen, dessen Frau Mette-Marit im Dezember ein Baby erwartet.

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