Luftfahrt-Bericht:Fliegen immer sicherer

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Trotz Terror und Piloten-Suizid: Die Luftfahrt-Statistik für das Jahr 2015 fällt positiv aus. Es gab weltweit 560 Tote. Im Vergleich zu den immensen Passagierzahlen sei das eine sehr geringe Zahl, sagen Experten.

Für die zivile Weltluftfahrt war das zurückliegende Jahr trotz verheerender Flugzeugunglücke statistisch gesehen eines der sichersten der vergangenen Jahrzehnte. Zu diesem Fazit kommen das Hamburger Flugunfallbüro JACDEC (Jet Airliner Crash Data Evaluation Centre) und das in den Niederlanden ansässige Aviation Safety Network (ASN). Während die JACDEC in ihrer Unfallstatistik fürs Vorjahr 521 Opfer zählte, kommt ASN aufgrund einer anderen Zählweise auf 560 Luftfahrt-Tote. Den vorsätzlich zum Absturz gebrachten Germanwings-Airbus stellen beide Büros als ungewöhnlich heraus - dieser Fall stellte das Vertrauen in eine ganze Berufsgruppe auf den Prüfstand. "Doch so erschütternd dieses Unglück ist, die Statistik zeigt: Während die Zahl der Passagiere immer weiter ansteigt, sinkt die Zahl der Verunglückten kontinuierlich", sagt Matthias von Randow vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. Er betont: "Fliegen wird immer sicherer."

Die internationale Zivilluftfahrtorganisation IATA bestätigt den Trend und weist vor allem auf die hohen Passagierzahlen des Vorjahres hin. 3,5 Milliarden Passagiere bescherten 2015 den Airlines rund um den Globus einen Umsatz von 710 Milliarden Dollar. Und die Weltluftfahrt boomt weiter. Begünstigt durch niedrige Treibstoffpreise fahren viele Airlines wieder satte Profite ein. Immer mehr an Bedeutung gewinnen Verkehrsdrehscheiben - nicht nur in den arabischen Emiraten. Der Airport Atlanta knackte die Marke von 100 Millionen Passagieren pro Jahr. Bis 2034 geht die IATA von einem jährlichen Wachstum der Weltluftfahrt von im Schnitt 3,8 Prozent aus.

Weiterhin mysteriös bleibt allerdings das Verschwinden von Malaysia Airlines Flug 370. Die Suche nach der im Indischen Ozean verschollenen Maschine soll voraussichtlich im Juni eingestellt werden. Seit dem Vorall gibt es Forderung nach einer satellitengestützten permanenten Überwachung des Zivilluftverkehrs.

© SZ vom 05.01.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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