Leichen verwechselt:Angehörige besuchten falsche Beerdigung

Bei der Identifizierung deutscher Tsunami-Opfer ist es zu einer Panne gekommen: Nach Informationen des Bundeskriminalamts hatten sich Experten bei zwei Leichen vertan.

Das männliche Todesopfer sei deshalb im Beisein der Angehörigen eines anderen Opfers aus Deutschland vor Ort beerdigt worden, erklärte eine BKA-Sprecherin.

Der Fehler sei nun bei der Überprüfung einer Zahnprothese festgestellt worden. Bei der bereits beerdigten Person habe es sich um einen zweiten, bislang nicht eindeutig identifizierten Deutschen gehandelt, hieß es.

Die Angehörigen der beiden Opfer seien mittlerweile persönlich informiert worden. Ursache der Verwechslung sei eine Verkettung individueller Fehler gewesen.

Große Ähnlichkeiten

Beide Opfer hätten hinsichtlich Größe, Statur und Alter große Ähnlichkeiten aufgewiesen. Zudem sei ihr "Zahnstatus" fast identisch gewesen.

Dies habe in der Summe zu der Fehlidentifizierung geführt. Nach Angaben des BKA sind gut fünf Monate nach dem Seebeben in Asien die Leichen von 505 Bundesbürgern identifiziert.

Die Zahl der noch vermissten Deutschen wurde mit 53 angegeben. In dem betroffenen Gebiet versuchen nach wie vor Expertenteams, die Herkunft der Todesopfer zu klären. Bei der Katastrophe starben bis zu 300.000 Menschen.

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