Kurzporträt:Matti Nykänen

Olympiasieger: Matti Nykänen 1988 in Calgary. (Foto: dpa)

Als Sportler galt Nykänen als wahrscheinlich bester Skispringer aller Zeiten. Unvergesslich seine zahlreichen Erfolge bei Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften und der Vierschanzen-Tournee. Doch neben der Sprungschanze präsentierte sich der Finne oftmals labil.

Im Alter von neun Jahren machte Nykänen seine ersten Sprungversuche. Schnell erkannte Trainer Matti Pulli sein außergewöhnliches Talent. Fortan vernachlässigte der spätere Olympiasieger die Schule zugunsten seiner sportlichen Karriere und brachte es bereits als 14-Jähriger zeitweise auf mehr als 60 Trainingssprünge am Tag.

Drei Jahre später erlebte Nykänen seinen internationalen Durchbruch: In Schonach gewann er 1981 die Junioren-Weltmeisterschaft. Im darauffolgenden Jahr wurde er Weltmeister auf der Großschanze. Es folgten drei weitere WM-Titel sowie vier Olympiasiege.

Doch die Unbekümmertheit, die den Finnen auf der Sprungschanze auszeichnete, übertrug er auch auf sein Leben. Immer wieder fiel er unangenehm auf, war in Schlägereien und Alkoholexzesse verwickelt und randalierte sogar innerhalb des finnischen Teams.

Daneben wurde Nykänen durch Einbrüche bei der Polizei aktenkundig. Doch damit nicht genug: Im Februar 2003 hatte er seine vierte Ehefrau Marvi Tapola-Nykänen mit einem Messer attackiert. Bereits damals hatte er vorübergehend in Untersuchungshaft gesessen und wurde letztlich zu einer viermonatigen Bewährungsstrafe verurteilt.

Seine Erfolge im Überblick:

Olympische Spiele 1984: Sieger Großschanze, Zweiter Normalschanze 1988: Sieger Großschanze, Normalschanze und Mannschaft

Weltmeisterschaften Skispringen 1982: Sieger Großschanze, Dritter Mannschaft, Vierter Normalschanze 1985: Sieger Mannschaft, Dritter Großschanze, Elfter Normalschanze 1987: Sieger Mannschaft, Zweiter Normalschanze 1989: Sieger Mannschaft, Dritter Großschanze, Vierter Normalschanze

Skifliegen: Sieger: 1985 Zweiter: 1990 Dritter: 1983, 1986, 1988

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