Kometen-Beschuss: Nasa, das kann teuer werden

Während die Astronomen den erfolgreichen Beschuss des Kometen Tempel 1 bejubeln, ist eine russische Astrologin außer sich: Die Harmonie im Weltall sei gestört. Sie klagt nun auf Schadenersatz und will richtig viel Geld.

Der erfolgreiche Beschuss des Kometen Tempel 1 gefährdet nach Ansicht einer russischen Astrologin ihre berufliche Existenz. Marina Bai habe Schadenersatzklage eingereicht gegen das aus wissenschaftlicher Sicht erfolgreiche Experiment "Deep Impact" (Tiefer Einschlag), berichtete die Moskauer Zeitung Iswestija.

Die Computeranimation der US-Weltraumbehörde Nasa zeigt ein Raumfahrzeug, das auf den Kometen Tempel 1 schießt, um eine Explosion auszulösen. (Foto: Foto: Nasa/ ddp)

Weil der getroffene Komet seine Laufbahn geändert habe, sei "die Harmonie im Weltall gestört", so dass Bais Horoskope nicht mehr stimmten. Die US-Raumfahrtbehörde soll nun die astronomische Summe von 8,7 Milliarden Rubel (255 Millionen Euro) Schadenersatz zahlen.

Zu einem ersten Gerichtstermin am Montag, mit dem die Astrologin das Experiment noch verhindern wollte, erschienen die Nasa-Vertreter in Moskau nicht. Das Gericht vertagte sich auf den 28. Juli 2005.

Offen bleibt die Frage, welche Störungen der himmlischen Harmonie die US-Raumfahrtbehörde und möglicherweise auch ihr europäisches Pendant, die Esa, bereits im letzten Jahren verursacht haben. Schließlich lagen auch Deutschlands Hellseher mit ihren Prognosen für das vergangene Jahr meist völlig daneben.

Da hatte etwa der prominente TV-Astrologe Winfried Noé angekündigt, Bundeskanzler Schröder werde aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten - Ende des Jahres dann kam seine Voraussage einer steigenden Tendenz.

Und die Astrologin Patricia Bahrani kündigte für den Herbst eine Bundeskanzlerin Angela Merkel und eine schwarz-grüne Regierungskoalition voraus. Da lag Frau Bahrani ja vielleicht nicht völlig daneben - allerdings hatte sie sich um ein ganzes Jahr vertan!