Kolumbien:25 Tonnen Kokain sichergestellt

Bei einem der weltweit größten Kokainfunde haben Fahnder in Kolumbien 25 Tonnen des weißen Pulvers sichergestellt. Es gibt schon erste Hinweise, wem das Kokain gehört hat.

Die Drogen seien schon auf fünf Schnellbooten verstaut gewesen, mit denen sie von der Pazifikküste aus zu Schiffen auf hoher See gebracht werden sollten, teilte Verteidigungsminister Juan Manuel Santos in der Hauptstadt Bogotá mit.

Die Boote hätten in der Nähe einer Anlage zur Herstellung von Kokain an Land gelegen. Der Stoff war verpackt in 1000 Päckchen zu je 25 Kilogramm. Der Aktion seien achtmonatige Ermittlungen vorausgegangen.

Die Ermittler vermuten, dass das Kokain der marxistischen Rebellengruppe "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) und dem größten Drogenkartell des Landes, Norte del Valle, gehört. Dessen Chef Wílber Varela hört auf den Spitznamen "Jabón" (Seife). Festnahmen gab es keine.

Santos bezifferte den Straßenverkaufswert der zwei Tonnen auf zwei Milliarden Euro. In einer anderen Meldung war 380 Millionen Euro die Rede.

Geld für den Bürgerkrieg

Kolumbien ist der weltgrößte Kokainproduzent. Schätzungen zufolge werden von dort aus jährlich mehrere hundert Tonnen in die USA oder nach Europa geschmuggelt. Die Milliardengewinne sind auch der Treibstoff für den seit mehr als vier Jahrzehnten andauernden bürgerkriegsähnlichen Konflikt in dem südamerikanischen Land.

Die Riesenfracht Kokain ist die größte jemals in dem südamerikanischen Land gefundene Drogenmenge.

US-Fahnder hatten im September 2004 innerhalb von neun Tagen im Ostpazifik insgesamt 27 Tonnen Kokain beschlagnahmt. 13 Tonnen waren damals auf Schiffen vor der Küste Mexikos und rund 14 Tonnen vor den Galápagos-Inseln sichergestellt worden.

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