Koloniales Erbe:Nach 100 Jahren in die Heimat

Ein Museum in Hannover gibt die sterblichen Überreste einer indigenen Australierin zurück.

In einer feierlichen Zeremonie hat das Landesmuseum Hannover die sterblichen Überreste einer vor rund 100 Jahren gestorbenen indigenen Australierin zurückgegeben. Ein deutscher Minenpächter hatte die Tote in einem Sarg aus Rindenholz ohne Erlaubnis mitgenommen und 1909 dem damaligen Provinzialmuseum übergeben. Die Rückkehr der sterblichen Überreste ihrer Vorfahren sei für die Aborigines von immenser Bedeutung, sagte die australische Botschafterin. Die Nachfahren der Frau hatten für ihre Rückkehr zur Familie ein Tuch mit Botschaften gestaltet. Aus Deutschland sind bereits 52 tote indigene Australier zurückgeführt worden. Ethnologische Museen beschäftigen sich zunehmend mit ihrem kolonialen Erbe.

© SZ vom 25.10.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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