Köln:Familie in 40 Meter Höhe aus Seilbahn-Gondel gerettet

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  • In Köln sind bei einer Seilbahn mehrere Gondeln stehengeblieben. Eine Familie steckte stundenlang fest.
  • Die Feuerwehr musste in einer aufwendigen Rettungsaktion 40 Meter über dem Rhein zu den Eingeschlossenen klettern.
  • Grund für den Defekt war vermutlich starker Wind.

Rettungsaktion über dem Rhein

Die Seilbahn, die in Köln über den Rhein führt, gilt eigentlich als das "sicherste Verkehrsmittel" der Stadt. So steht es zumindest auf der Homepage des Betreibers. Immerhin: Seit 1957 wurden mit der Seilbahn 17 Millionen Fahrgäste transportiert. Nie ist irgendetwas ernstes passiert.

Doch an diesem Dienstagabend gab es Probleme. Eine Familie mit zwei kleinen Kindern musste gut vier Stunden lang in einer 40 Meter über dem Fluss stecken gebliebenen Seilbahnkabine ausharren. Am Abend brachten Höhenretter der Feuerwehr die Familie in Sicherheit. Zunächst seilten die Retter den Vater mit einem Säugling in ein unter der Gondel wartendes Boot ab, dann holten sie die Mutter herunter. Zum Schluss seilte sich ein Feuerwehrmann mit einem zweijährigen Jungen ab.

Eltern und Kinder gehe es den Umständen entsprechend gut, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zuvor hattenseine Kollegen bereits zwei 22 und 23 Jahre Touristen aus den USA aus einer anderen Kabine befreit. Sie konnten relativ schnell gerettet werden, da ihre Gondel über festem Boden hängen geblieben war. In zwei weiteren stecken gebliebenen Gondeln saßen keine Fahrgäste.

Ursache war wahrscheinlich starker Wind

Die Feuerwehr war gegen 17 Uhr alarmiert worden. Nach ersten Erkenntnissen hatte sich die Gondel, in der die amerikanischen Touristen saßen, an einem Träger der Seilbahn verhakt. Dadurch war auch die Weiterfahrt der anderen Gondeln blockiert. Ursache für die Panne war möglicherweise der starke Wind. Der Deutsche Wetterdienst hatte in Köln vor stürmischen Böen gewarnt.

Das schlechte Wetter erschwerte dann auch die Rettungsaktion in der Dunkelheit. Versuche, die Gondel mit der Familie wieder in Betrieb zu setzen, um sie dann an eine Station ziehen zu können, scheiterten. Zwei Höhenretter mussten deshalb über eine auf der Zoobrücke stehende Drehleiter auf die Seile der Bahn klettern. Dann hangelten sie sich langsam zur der Kabine vor. Solche Rettungsaktionen werden bei der Feuerwehr trainiert - zuletzt vor einem Jahr. "Damals allerdings bei besserem Wetter und im Hellen", wie der Sprecher sagte.

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