Knast-Drama ohne Ende:Paris Hilton erneut vor dem Richter

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Das letzte Wort im Knast-Drama von Paris Hilton ist noch nicht gesprochen. Heute muss die Hotelerbin wieder vor dem Richter erscheinen, der die Verkehrssünderin Anfang Mai zu 45 Tagen Gefängnis verurteilt hatte.

Die Party-Diva Paris Hilton muss nach ihrer überraschenden vorzeitigen Haftentlassung erneut vor Gericht in Los Angeles erscheinen. Richter Michael Sauer setzte den Termin für den heutigen Freitag an.

Paris Hilton bei ihrer Aufnahme im Knast am 4. Juni 2007. (Foto: Foto: AFP)

Zuvor hatte Staatsanwalt Rocky Delgadillo Einspruch gegen die Freilassung der 26-Jährigen nach nur vier Tagen Haft eingelegt. Hilton durfte am Donnerstagmorgen das Frauengefängnis Lynwood in Los Angeles verlassen, wo sie erst am Sonntagabend ihre Haft angetreten hatte.

Als Grund für die vorzeitige Entlassung wurde ein gesundheitliches Problem der Hotelerbin angeführt, Einzelheiten nannten die Behörden aber nicht. Das Party-Sternchen muss dort noch einige Wochen im Hausarrest ausharren. Hilton sei mit einer elektronischen Fußfessel ausgestattet worden, teilte Justizsprecher Steve Whitmore mit.

Sie stehe noch 40 Tage unter Hausarrest. Die 26-Jährige war ursprünglich zu 45 Tagen Gefängnis verurteilt worden, weil sie mit Alkohol am Steuer erwischt wurde und dann gegen Bewährungsauflagen verstieß. Es war aber erwartet worden, dass sie lediglich 23 Tage in der Gefängniszelle absitzen würde.

Die schnelle Entlassung am Donnerstag kam überraschend. Richter Sauer, der Hilton verurteilt hat, soll jetzt die Rechtmäßigkeit der Haftentlassung prüfen. Staatsanwalt Delgadillo zeigte sich verärgert über die Freilassung der Hotelerbin. Er sei vorher nicht informiert worden.

Nach seiner Auffassung habe darüber Richter Sauer und nicht das Büro des Sheriffs zu befinden, sagte der Staatsanwalt. Am Donnerstag seien zudem hunderte Protestanrufe und Beschwerde-E-Mails eingegangen. Auch Bürgerrechtler gingen gegen den Luxus-Arrest für Hilton auf die Barrikaden.

Hohn und Spott ergoss sich über Hilton in Weblogs, wo etwa gefeixt wurde, die narzisstisch veranlagte Jungmillionärin beklebe ihr elektronisches Armband gewiss bereits mit Swarovski-Kristallen.

Angeheizt wurden solche Phantasien von TMZ.com-Berichten, die Telefongespräche Hiltons aus der Haft wiedergaben. Darin berichtete die Gedemütigte, sie könne nicht essen und schlafen. Ihr Raum sei nachts zu hell und zu laut. Sie habe kein Kopfkissen, und es sei kalt. Einen Hot-Dog aus der Gefängnisküche habe sie zurückgehen lassen.

Hilton, Spross der schwer reichen Hotelierdynastie gleichen Namens, war im New Yorker Luxushotel Waldorf-Astoria aufgewachsen. Die Königin des Nachtlebens trat zu Wochenbeginn ihre Haftstrafe an, nachdem sie zuvor noch einen glamourösen Auftritt bei den MTV Music Awards absolviert hatte.

Hilton war am 4. Mai zu einer 45-tägigen Gefängnisstrafe verurteilt worden, nachdem sie mehrfach gegen die Bewährungsauflagen verstoßen hatte und ohne Führerschein Auto gefahren war. Bei guter Führung sollte die Strafe auf 23 Tage halbiert werden.

Nach Angaben von Polizeisprecher Whitmore stimmte Hilton zu, im Gegenzug für die vorzeitige Entlassung die Reststrafe von 40 Tagen unter Hausarrest zu verbringen. Ihre bisherige Haftzeit von Sonntagnacht bis Donnerstagmorgen wurden ihr dabei großzügig als fünf Tage angerechnet.

© sueddeutsche.de/AFP/AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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